,Götzis “SpurenSuche“, lautet das große Leitmotiv, unter dem die Carl Lampert Woche 2018 steht. Auch in Götzis machte man sich auf die Suche nach Spuren, die Menschen durch ihre Überzeugungen hinterlassen haben. Es sind aber auch Spuren der Verfolgung und des Hasses, die gesucht und gefunden werden. Und es sind Spuren, die sich bis ins Heute fortsetzen. Mindestens elf Menschen aus Götzis fielen der Euthanasie zum Opfer.
Wie konnte es geschehen, dass kranke oder beeinträchtigte Menschen plötzlich als gesellschaftliche Bedrohung gesehen wurden? Sie verschwanden einfach, heimlich vergast oder “zu Tode gepflegt”. Aus dem Verdrängen der Geschichte bildete sich eine schützende Haltung. Diese Haltung separierte wieder Menschen, die nicht der Norm entsprachen, und verhinderte für weitere Jahrzehnte deren Teilhabe am Gesellschaftsleben. Direktor Gerhart Hofer von der Kathi-Lampert-Schule für Sozialbetreuungsberufe in Götzis stimmte mit seinem Impulsreferat auf dieses sensible Thema ein.
In einem Schulprojekt der Kathi-Lampert-Schule fertigten Studierende und Menschen mit Behinderungen unter der Leitung von Judith Marte Figuren aus Ton. „Mit diesen Figuren stellen sie sich dar, wie sie sich selbst sehen und fühlen“, so Marte. Gemeinsam ging es dann zum Josefsheim (ehem.Armenhaus) um für die elf Opfer aus Götzis eine Kerze zu entzünden und eine zwölfte für alle anderen Euthanasieopfer.
Euthanasieopfer aus Götzis
Wilhelmina Bell, Berta Dünser, Rosa Ender, Josef Fleisch, Anna Knöpfler, Katharina Lampert, Josef und Maria Magdalena Lampert, Erna Mittelberger, Josef Scheyer und Josef Ströhle.
Faktbox
Vor circa 75 Jahren waren die Nationalsozialsten an der Macht
Vier Maßnahmen zur Reduktion der Behinderten- Psychiatriepatienten:
* Eheverbot
*Zwangssterilisierung (450.00 in D/Ö)
*Aktion T4 (Tötung durch Gas)
*Wilde Euthanasie in Krankenhäusern und Pflegeheimen
LOA
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