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Springer müssen auf die Waage

Der Body-Mass-Index (BMI) wird in der kommenden Saison zu einem festen Wert im Skispringen. Die FIS-Exekutive genehmigte beim Kongress in Miami die Einführung einer Gewichtskontrolle.

Die Skispringer werden sich nach (!) dem Sprung neben der Vermessung ihres Anzuges und der Skis auch an das Wiegen gewöhnen müssen. Der BMI, der ein Verhältnis zwischen Gewicht und Körpergröße widergibt, darf den Wert von 20 nicht mehr unterschreiten. Ansonsten muss mit kürzeren Latten gesprungen werden, was die Flugeigenschaften wegen fehlender Tragkraft negativ beeinflusst. Mit dieser Maßnahme soll die Chancengleichheit wieder ins Lot gebracht werden.

Vertreter aller Top-Nationen standen hinter der Idee. Damit soll der drohende Imageschaden für das Skispringen abgewendet werden. Immer wieder wurden Vorwürfe laut, dass Athleten absichtlich ein gesundheitlich bedenkliches Untergewicht anstreben, um länger in der Luft bleiben zu können. Labor-Untersuchungen belegen, dass ein Kilogramm weniger in rund einen Meter zusätzliche Weite umgewandelt werden kann.

Grundlage der FIS-Berechnungen ist im Prinzip der BMI 18,5 (60 kg bei einer Größe von 1,80 m), der laut WHO als leistungsminderndes Untergewicht bezeichnet wird und von den Skispringern nun nicht mehr unterschritten werden darf. Da die Springer mit Anzug und Schuhen, aber ohne Helm und Ski auf die Waagen stehen werden, erhöht sich dieser Faktor auf 20.

Der österreichische FIS-Renndirektor Walter Hofer rechnet damit, dass von der neuen Regelung bloß sieben bis zehn Weltcup-Springer ernsthaft betroffen sind. Der Nordische ÖSV-Direktor Toni Innauer hatte schon Ende März für die Einführung des BMI ausgesprochen.

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