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Sprengsätze und zahlreiche Waffen bei Las-Vegas-Schütze gefunden

Mehrere Pfund Ammoniumnitrat in Auto des Verdächtigen gefunden - 59 Tote und 527 Verletzte.
Mehrere Pfund Ammoniumnitrat in Auto des Verdächtigen gefunden - 59 Tote und 527 Verletzte. ©AFP
Ein Mann erschießt in Las Vegas wahllos 59 Konzertbesucher. Das Profil des mutmaßlichen Täters: Stephen Paddock war 64, weiß, Multimillionär in Rente.
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Wenige Stunden nach den tödlichen Schüssen in Las Vegas werden immer mehr Details über den mutmaßlichen Schützen Stephen Paddock und dessen Waffenarsenal bekannt. Im Auto des 64-Jährigen Rentners wurden mehrere Pfund Ammoniumnitrat gefunden, mit welchem Sprengsätze hergestellt werden können, wie Sheriff Joseph Lombardo am Montag (Ortszeit) mitteilte. Im Hotelzimmer des Verdächtigen seien 17 Schusswaffen gefunden worden. Zudem habe er Vorrichtungen gehabt, mit welchen eigentlich halb-automatische Waffen automatisch Schüsse abfeuern.

Motiv weiter im Dunkeln

Das Motiv des mutmaßlichen Täters blieb zunächst komplett im Dunkeln. Er könne derzeit nicht in den “Kopf eines Psychopathen” sehen, so Lombardo. US-Justizminister Jeff Sessions ordnete für die Ermittlungen Unterstützung von FBI und anderen Bundesbehörden an. Die Ermittler wollten laut Sheriff Lombardo die Freundin Paddocks befragen, die sich derzeit auf einer Reise in Japan befinden soll. Ein Zusammenhang zu einer Terrororganisation wurde zunächst ausgeschlossen, obwohl die Terrormiliz Islamischer Staat die Tat für sich reklamierte.

Schütze war Multimillionär

Der mutmaßliche Schütze sei ein Multimillionär gewesen, der viel Geld in Casinos ausgegeben und häufig gratis Übernachtungen in den Hotels bekommen habe, teilte der Bruder des Mannes, Eric Paddock, Journalisten in Orlando mit. Sein Bruder habe sich nicht für Religion oder Politik interessiert. Er habe viel Geld gehabt und dieses auf Kreuzfahrten verspielt, sagte Paddock.

Der Besitzer eines Waffenladens in Mesquite im US-Staat Nevada sagte, Paddock habe mehrere Schusswaffen in seinem Geschäft gekauft. Er habe keine Anzeichen dafür gesehen, dass Paddock labil gewesen sein könnte. Wie viele Waffen der 64-Jährige erwarb wollte der Besitzer des Ladens nur den zuständigen Behörden offenlegen. Es seien jedoch alle vorgeschriebenen Überprüfungen durchlaufen worden, bevor Paddock die Waffen kaufte.

Auch der Besitzer eines Waffenladens im US-Staat Utah sagte, Paddock habe das Geschäft in diesem Jahr mehrmals besucht und ein Jagdgewehr gekauft. Auch dort sei er staatlich überprüft worden. “Ich hatte keine Ahnung, dass er dazu fähig ist”, sagte der Besitzer des Ladens. Er habe sich länger mit Paddock unterhalten.

Vater auf Liste der meistgesuchten Verbrecher des FBI

Der Vater des mutmaßlichen Todesschützen, Benjamin Hoskins Paddock, hatte 1960 in Las Vegas versucht, einen FBI-Agenten mit dem Auto zu töten. Nach einer Reihe von Banküberfällen in Phoenix wurde er zu 20 Jahren Haft verurteilt. 1968 floh er aus einem Bundesgefängnis in Texas und schaffte es so auf die Liste der meistgesuchten Verbrecher des FBI.

Benjamin Paddock sei ein Psychopath, bewaffnet und sehr gefährlich, hieß es auf einem Fahndungsplakat, das in Umlauf kam, als der spätere Todesschütze Stephen Paddock noch ein Teenager war. Benjamin Paddock starb 1998. Sein Sohn Stephen erschoss nach Polizeiangaben am Sonntag (Ortszeit) von einem Hotel aus 59 Menschen, verletzte mehr als 500 weitere und tötete sich schließlich selbst.

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Die VOL.AT Redaktion

Diese Augenzeugin überlebte das Attentat:

 

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(AP)

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