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Sportministerium und Schwimmverband planen Schwimm-Offensive

10.000 zusätzliche Schwimmeinheiten sind in Bildungseinrichtungen geplant.
10.000 zusätzliche Schwimmeinheiten sind in Bildungseinrichtungen geplant. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
In Österreich sind dieses Jahr bereits 18 Menschen ertrunken, und mehr als 600.000 Personen ab fünf Jahren können nicht schwimmen. Das Sportministerium und der Schwimmverband (OSV) planen eine Initiative, um dem entgegenzuwirken.
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Im nächsten Schuljahr wird es etwa 10.000 zusätzliche Schwimmeinheiten an Bildungseinrichtungen geben, wie Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt (SPÖ) am Dienstag mitteilte. In ganz Österreich wird ermittelt, wo Schwimmkurse und Wasserflächen verfügbar sind und wo Defizite bestehen.

Sportministerium: Jedes Kind soll schwimmen lernen

"Rund zehn Prozent der Kinder zwischen fünf und 19 Jahren können nicht schwimmen", erläuterte Schmidt bei der Pressekonferenz am Badeschiff im Wiener Donaukanal. Die Zahlen hätten sich aufgrund entfallener Schwimmstunden während der Corona-Pandemie verschlechtert. "Jedes Kind in Österreich soll schwimmen lernen", gab die Staatssekretärin als Ziel aus. Dies sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von Eltern, Schulen, öffentlicher Hand, Bund, Ländern und Gemeinden.

In den kommenden Monaten und Jahren werden "Schritt für Schritt" Maßnahmen umgesetzt, sagte Schmidt. Von den 10.000 zusätzlichen Schwimmeinheiten würden mehr als 1.000 Kindergärten und Volksschulen profitieren. Außerdem sollen heimische Olympia-Schwimmerinnen und -Schwimmer in die Schulen kommen und von ihrem Weg zum Spitzensport und von ihren Erfahrungen erzählen.

Hallenbäder rechnen sich nicht

Die Ausbildung der Schwimmlehrerinnen und -lehrer wird verbessert, unter anderem mit einem praxisorientierten Handbuch. Auch der freie Seezugang soll gestärkt und verankert werden, kündigte Schmidt an. Außerdem wird der Bau von 50-Meter-Schwimmbecken im Sinne des Leistungssports vom Sportministerium gefördert. Es gibt "in Österreich derzeit nur sechs Bäder, die 50-Meter-Becken anbieten", kritisierte die Sport-Staatssekretärin.

Probleme bereitet die Situation der Hallenbäder. "Wir wissen, dass sich kein Hallenbad budgetär rechnet", sagte Schmidt. Hier könnten sich mehrere Gemeinden zusammentun und vom Land unterstützt werden, wie Beispiele zeigen. In Rohrbach in Oberösterreich sei so ein Hallenbad entstanden, berichtete OSV-Vorstandsmitglied Thomas Unger. Gerade in dem Bundesland gibt es aber "ein paar weiße Flecken" bei der Abdeckung mit Hallenbädern, erläuterte Susanne Polansky, Bundeskoordinatorin des Projekts "Learn to Swim" vom OSV. Derzeit werde ein Wasserflächenbericht erstellt, im September soll ein erster Statusbericht vorliegen.

(APA/Red)

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