Ein Besatzungsmitglied eines im Hafen von Vancouver ankernden Kreuzfahrtschiffes ist an Lepra erkrankt. Dies bestätigten die kanadischen Gesundheitsbehörden. Auf dem Schiff sind Tausende Polizisten und Soldaten untergebracht, die während der Winterspiele zur Olympia-Sicherheit beitragen sollen. Lepra gilt nicht als hochgradig ansteckend und ist heilbar.
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Ein Offizier der Royal Canadian Mounted Police (RCMP), der während der Winterspiele in Vancouver eingesetzt war, soll nach Feierabend auf Diebestour gegangen sein. Der Beamte aus Ottawa wurde wegen Ladendiebstahls angeklagt und nach Hause geschickt. Insgesamt sind bisher sieben Polizisten und vier Mitglieder des kanadischen Militärs wegen Verfehlungen im Dienst von ihren olympischen Verpflichtungen entbunden worden.
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Ohne Worte: Die kanadische Zeitung “Globe and Mail” fand keine druckreifen Worte zum medaillenlosen Samstag der kanadischen Olympia-Sportler. Die Schlagzeile lautete denn schlicht: #@$%&#.
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Silbermedaillengewinner Jewgeni Pluschenko ist Sonderbotschafter für die Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi. Bei der Bekanntgabe seiner neuen Nebentätigkeit bekräftigte der Eiskunstlauf-Superstar aus Russland am Sonntag in Vancouver gleichzeitig noch einmal, dass er seine Karriere bis 2014 fortsetzen will. Vor Pluschenko hatte Sotschis OK-Chef Dmitri Tschernitschenko bereits die Eishockey-Asse Sergej Fedorow und Alexander Owetschkin und die ehemalige Turn-Königin Swetlana Chorkina als Sonderbotschafter gewinnen können.
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Vancouvers private Alkoholläden mussten auch am Sonntag vier Stunden früher als vorgesehen schließen, um Exzesse im Stadtzentrum zu vermeiden. Wie schon am Samstag verordnete die Polizeibehörde der Olympia-Stadt auch am neunten Wettkampftag die veränderten Ladenschlusszeiten bereits um 21.00 Uhr. Nach dem Eishockey-Klassiker zwischen Gastgeber Kanada und den USA (3:5) wurden am Sonntagabend (Ortszeit) mehrere zehntausend Fans im Zentrum Vancouvers erwartet. Jeden Abend feiern dort rund 150.000 Olympia-Touristen.
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Nicht nur weil Ski Cross neu ist, hat so mancher noch Probleme, die Protagonisten richtig anzusprechen. Zur Entschuldigung des Radioreporters, der Silbermedaillengewinner Andreas Matt zum Beginn des Interviews mit “Mario” begrüßte, sei gesagt, dass der 27-Jährige seinem zwei Jahre älteren Bruder, dem Slalomfahrer Mario Matt, sehr ähnlich sieht.
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Andreas Matt ist aus Leidenschaft Ski Crosser, sieht sich aber auch die Alpinrennen an. “Absolut gerne”, sagte der Tiroler, der aber auch für die Sportlichkeit des weiblichen Geschlechts was übrig hat und am Dienstag seinen Kolleginnen auf dem Cypress Mountain die Daumen drücken wird. “Das ist Anstand. Ich bin ein gut erzogener Bub.”
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Sportlich ist am Sonntag bei Olympia aus ÖOC-Sicht Ski-Cross-Silber von Andreas Matt der Höhepunkt gewesen, via ORF waren aber die meisten Zuschauer bei der Super-Kombination der Herren dabei. Bis zu 1,404 Millionen Leute begleiteten US-Star Bode Miller auf dem Weg zu seinem ersten Olympia-Gold. Die Kombi-Abfahrt sahen im Schnitt 937.000 Zuschauer, den Slalom 1,351 Millionen (nationaler Marktanteil 49 Prozent). Matts Silberfahrt verfolgten 1,116 Millionen TV-Zuseher (37 Prozent MA). Bis zu 1,011 Mio. sahen den Biathlon-Massenstart der Herren.
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Der Kenianer Philip Boit hat seinen Rücktritt um ein Jahr aufgeschoben, nachdem er die Qualifikation für die Spiele in Vancouver verpasst hatte. Der 39-Jährige war bei den vergangenen drei Winterspielen jeweils der einzige kenianische Teilnehmer, eine Erkrankung verhinderte nun den geplanten Karriere-Showdown. Der frühere Mittelstreckenläufer will nun nach der WM 2011 in Oslo aufhören. Boit war bei Olympia 1998 in Nagano als Letzter des 10-km-Rennens bekanntgeworden.
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In Kanada herrscht fast überall Rauchverbot. Dies wird nicht nur streng überwacht, es macht auch vor öffentlichen Gebäuden, Bars oder Arbeitsstätten nicht Halt. “No smoking” gilt sogar im Freien. Wer sich in der Nähe eines Gebäudes einen Glimmstängel ansteckt, muss mindestens drei Meter von der Tür entfernt stehen, um keine schiefen Blicke oder gar eine Strafe zu riskieren. Auch auf Außenterrassen von Restaurants ist rauchen nicht erlaubt. Eine Raucher-Lobby existiert im Land der Ahornblätter nicht.
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Die finnischen Olympia-Athleten und -Trainer kommen bei den Medien ihrer Heimat ganz schlecht weg. Nach neun Wettkampftagen hatte Finnland nur eine Silbermedaille in der Halfpipe auf der Habenseite, in den früheren nordischen Stärken Langlauf oder Springen ist “Suomi” dagegen ziemlich weit weg vom Fenster. Dazu kommt das 0:3 im Eishockey gegen Erzrivalen Schweden. Nun fürchtet man gar, dass nicht einmal das bisherige finnische Minus von drei Medaillen (1932/Lake Placid) erreicht wird.
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Der frühere Leichtathletik-Star Carl Lewis outete sich als großer Fan des Curling-Sports. Der 48-jährige US-Amerikaner, von 1984 bis 1996 Gewinner von neun Olympia-Goldmedaillen, besuchte am Wochenende die Partie zwischen den USA und Großbritannien (2:4). Lewis bezeichnete die Sportart als sehr telegen, zudem seien die Regeln einfach zu verstehen. Wenn Lewis allerdings selbst eine Wintersportart ausüben müsste, würde er sich für den Eisschnelllauf entscheiden. “Wegen der Dynamik und dem physischen Aspekt”, erklärte Lewis.
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Im olympischen Eistanz starten drei in Amerika aufgewachsene Geschwister Reed für Georgien und Japan. Wegen ihrer japanischen Mutter treten die 22-jährige Cathy und ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Chris Reed für das asiatische Land an. Die 15-jährige Schwester Allison tanzt mit dem 22-jährigen Otar Japaridse für Georgien, war noch nie in dem Land und kann gerade einmal “Guten Tag” in der Landessprache sagen. Bei den Europameisterschaften im Jänner in Tallinn bekam sie in einer offiziellen Zeremonie den Pass überreicht.
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Der italienische Skirennläufer Peter Fill hat am Sonntag bekanntgegeben, dass er seine Saison vorzeitig beendet und damit nicht in der ersten März-Woche in Kvitfjell antritt. Nach einem Trainingsunfall im vergangenen Sommer war der Vize-Weltmeister im Super-G erst Mitte Jänner in den Weltcup eingestiegen, bei Olympia reichte es dann nur zu Rang 15 in der Abfahrt. Im Super-G wie in der Super-Kombination schied der Südtiroler aus.
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Der australische Fernsehsender “Channel Nine” hat Ärger wegen Anspielungen auf die Homosexualität von Eiskunstläufern. Die Kommentatoren Eddie McGuire und Mick Molley hatten gemeint, dass die Kostüme von US-Ass Johnny Weir und anderen Sportlern keine Fragen offen ließen. Schwulenaktivisten haben nun den TV-Sender aufgefordert, die beiden Reporter nach Hause zu schicken und auch nicht bei den Sommerspielen 2012 in London einzusetzen. Die beiden Kommentatoren haben nun Weir eingeladen, wollen ihm Blumen und Geschenke überreichen.
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