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„Spielkreis“-Premiere als ergreifendes Theaterereignis

"Willkommen in deinem Leben" - Erfolgreiche Spielkreis Premiere in Götzis.
"Willkommen in deinem Leben" - Erfolgreiche Spielkreis Premiere in Götzis. ©Emir T. Uysal
Beglückende Komödie zum Thema Leben und Tod.
Willkommen in deinem Leben - Premiere Spielkreis Götzis

GÖTZIS  Im Vereinshaussaal konnte das zahlreiche Publikum am Sonntag  die Premiere einer amerikanischen Komödie erleben, die zweifellos zu den Sternstunden der beliebten Götzner Amateurbühne zählen wird.  „Willkommen in deinem Leben“ ist der Titel der sehr poetischen (Tragi)Komödie des amerikanischen Autors Michael McKeever, der in diesem feinsinnigen Bühnenwerk den Ernst von Leben und Tod mit feiner Ironie garniert  und so ein ebenso tiefsinniges wie auch amüsantes Opus für die Bühne geschaffen hat. Und da der bekannte heimische Regisseur Hansjörg Ellensohn  fünf profilierte „Spielkreis“-Mitglieder zur Verfügung hatte, war der lange Schlussjubel für diesen ausgezeichneten, berührenden Theaterabend, ein modernes Märchen,  voll berechtigt.

Liebe  stärker als der Tod

Amerika. Charlie Cox, ein Mann in den besten Jahren, erfährt durch den Arzt, dass er wegen einer tödlichen Erkrankung nur mehr wenige Monate zu leben hat. Seine Reaktion – ein Blick zurück. Wie hat er bisher gelebt? Beruf unbefriedigend, Liebesleben eigentlich keines. Was passiert noch in der verbleibenden Lebenszeit. Ziellos fährt er durch die Gegend und nimmt dabei eine sonderbare Type, einen Anhalter in sein Auto – der alles von Charlie weiß! Der jüngere Mann in buntem Anzug ist der Tod, Wally Tod. Und Charlie gehört ihm !?  Doch da taucht in dem trostlosen Motel, in dem Charlie und Wally abgestiegen sind, die verwitwete Nell  auf, eine lebenslustige, sinnliche Frau, in die sich Charlie nach heißen Küssen verliebt (mit Assistenz der „Liebe“; die in Gestalt eines duftig gekleideten Mädchens erscheint). Da auch Wally die alte Bibelweisheit kennt, dass Liebe stärker  als der Tod sei, kämpft  er um sein schon sicher gewähntes „Todesopfer“ Charlie, und er verliert letztlich, weil der liebende Charlie  „willkommen“ zu seinem neuen Lebensabschnitt mit Nell sagt (und den Tod vorläufig verbannt). Carpe diem! Im realistischen Bühnen-Motel (Ellensohn/Schwarzmann) zeigt ein hervorragendes Ensemble seine Affinität zur diffizilen Problematik des Stücks mit den personifizierten Mächten Liebe und Tod : Sepp Gröfler als Charlie – ein Mann, der den Schock und die folgende Resignation  sowie den neuen Lebensabschnitt als Liebender in  seinem psychologisch präzisen Spiel wunderbar vermittelte. Marlies Kupnik als Nell war Charlies verständnisvolle Partnerin. Christian Urban gab ihren enttäuschten Freund Travis  mit nur gespielter Coolness.  Die junge Anna Maier als anmutiges Girl Kiki alias „Liebe“  konnte den Tod ziemlich schnell austricksen. Ja, der Tod, er war hier nicht  mit Sense und bleichem Gerippe vom „Jedermann“ zu sehen,  nein, Manni Kräutler machte aus der Rolle eine Glanznummer – geschmeidig, arrogant, auch heftig, listig und auch komisch, eigentlich mit einer  Portion  Mephisto zwischen den Rippen! Gitarrenklänge live. SCH

Weitere Aufführungen bis 7. April 2019. Karten: Musikladen Götzis.

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