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Spendenstreit nach Wiener Tierball: Zivilprozess steht in Innsbruck bevor

Brigitte Matzak, Fiona Swarovski und Maggie Entenfellner (Journalistin/ Tierecke) bei der Tierball-Pressekonferenz 2012
Brigitte Matzak, Fiona Swarovski und Maggie Entenfellner (Journalistin/ Tierecke) bei der Tierball-Pressekonferenz 2012 ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Ein gerichtliches Nachspiel hat nun der Spendenstreit nach dem ersten Wiener Tierball, der im Jahr 2012 stattfand. Nach Unstimmigkeiten bei der Spendenverteilung wurde die damalige Schirmherrin Fiona Pacifico Griffini-Grasser verklagt.
Der Wiener Tierball 2012
Ball ohne Fiona Griffini-Grasser

Der Verein “Event & Plattform gegen Tierleid”, der den Tierball veranstaltete, hat die damalige Schirmherrin Fiona Pacifico Griffini-Grasser auf Rechnungsoffenlegung geklagt. Es geht um den Verbleib von Spendengeldern, wie Anwalt Udo Hansmann darlegte.

Verbleib der Spendengelder unklar

Der Advokat bestätigte damit einen Bericht der Gratiszeitung “Heute”. “Wir wollen wissen, wie viel hat Frau Pacifico Griffini-Grasser erhalten und was ist mit den Geldern geschehen”, erklärte Hansmann im Gespräch mit der APA. Der Zivilprozess wird am 13. Jänner am Landesgericht Innsbruck stattfinden.

Die Ehefrau von Karl-Heinz Grasser konnte vor drei Jahren für den ersten Tierball als Schirmherrin gewonnen werden. Sie lukrierte 50.000 Euro vom Unternehmen Swarovski, weitere rund 25.000 Euro seien – wie Veranstalterin Brigitte Martzak aus Medien erfuhr – von Pacifico Griffini-Grasser bei Prominenten gesammelt worden.

Vorwürfe gegen Fiona Pacifico Griffini-Grasser

Während die 50.000 Euro nach Angaben Hansmanns den vorgesehenen Tierschutzvereinen zugeflossen sind, ist der Verbleib von den rund 25.000 Euro offen und soll bei der Gerichtsverhandlung, die für eineinhalb Stunden anberaumt ist, geklärt werden. Der Verein, der als Organisator des Ball fungierte, habe die Gelder nicht bekommen, sagte deren Anwalt.

Zudem fordert der Verein hinter Brigitte Martzak bei dem Prozess 2.000 Euro Schadenersatz – 1.000 Euro für die durch die Vorkommnisse notwendige Korrespondenz und Recherche sowie 1.000 Euro für die dadurch entstandene Rufschädigung der Veranstaltung, wie Hansmann ausführte.

Erster Wiener Tierball war Verlustgeschäft

Außerdem war der erste Tierball ein Verlustgeschäft. Veranstalterin Martzak ist nach eigenen Angaben auch “auf den Produktionskosten des Balles in der Höhe von 15.000 Euro sitzen geblieben”, die sie aus privater Tasche bezahlen musste, sagte sie der APA. Der Rechtsvertreter der gegnerischen Partei war vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Das Event musste in diesem Jahr aufgrund einer Erkrankung Martzaks abgesagt werden. 2016 wird der Wiener Tierball wieder stattfinden, versicherte die Organisatorin.

Anwalt: “Kein Geld verschwunden”

Der Rechtsvertreter von Fiona Pacifico Griffini-Grasser, der Innsbrucker Anwalt Hermann Holzmann, dementierte die gegen seine Mandantin erhobenen Vorwürfe. “Es ist kein Geld verschwunden”, sagte Holzmann auf Anfrage der APA. Die Behauptung, rund 25.000 Euro seien über “dubiose Kanäle verschwunden”, sei falsch.

Pacifico Griffini-Grasser werde bei dem Prozess am 13. Jänner in Innsbruck den Beweis antreten, von wem sie Spendengelder bekam, wieviel das im Endeffekt war und wer von den Spenden profitiert habe. Man habe bereits von allen Spendern die Bestätigungen eingeholt, sagte Holzmann.

(apa/red)

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