“In der dunklen Jahreszeit sollte man daher auf eine ausreichende Lichteinwirkung achten. Zum Beispiel kann ein einstündiger Aufenthalt oder Spaziergang im Tageslicht auch bei bedecktem Himmel einer saisonalen Depression spürbar entgegenwirken”, empfahl Mathias Berger vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.
Ergänzend könnten in Räumen spezielle Tageslichtlampen eingesetzt werden, die in ihrer spektralen Zusammensetzung natürlichem Sonnenlicht zumindest zum Teil entsprächen. “Wichtig ist dabei, dass das Licht dieser Leuchtgeräte die Netzhaut des Auges erreicht, daher hat beispielsweise die Nutzung von Bräunungsgeräten keinen Effekt”, erklärte der Professor, der die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg leitet.
Bei leichteren Depressionen werden laut Berger oftmals antidepressiv wirksame Johanniskraut-Präparate eingesetzt. Für eine effektive Wirkung sei die richtige Dosierung des Medikamentes unerlässlich. “Daher sollte auch dieses pflanzliche Arzneimittel stets unter ärztlicher Anleitung eingenommen werden”, riet der Experte. Wenn die Niedergeschlagenheit und Freudlosigkeit im Frühjahr fortdauerten, müsse unbedingt beim Psychiater abgeklärt werden, ob es sich um eine nicht saisonal bedingte Depression handle. Denn eine anhaltende Depression bedürfe einer psychotherapeutischen und oftmals auch medikamentösen Behandlung.
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