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Sparpaket-Proteste in Griechenland außer Kontrolle

In Athen kommt es seit dem Beschluss des Sparpaketes am Mittwochmittag zu schweren Zusammenstößen zwischen mehreren hundert Randalierern und der Polizei. Tränengasschwaden werden durch das Stadtzentrum getrieben.
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Mit der Billigung des neuen Sparpaketes für Griechenland ist eine weitere Milliardenhilfen von EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gewährleistet. Die Proteste gegen das Sparpaket in Griechenland dauern noch an und drohen zu eskalieren.

Brand vor Finanzministerium in Athen ausgebrochen

Während der heftigen Protesten gegen das Sparpaket der griechischen Regierung ist am Mittwochnachmittag vor dem Finanzministerium in Athen ein Feuer ausgebrochen. Der Brand sei “in oder vor der Post” ausgebrochen, die im Erdgeschoß des Ministeriums untergebracht sei, erklärte die Feuerwehr. Das Gebäude befindet sich am Ende des zentralen Syntagma-Platzes in der Hauptstadt, wo sich Demonstranten und Sicherheitskräfte bereits den ganzen Tag schwere Auseinandersetzungen lieferten. “Wir tun, was wir können“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Wegen der Gewalt sei ein Vordringen zu dem Gebäude allerdings schwierig. Vom Eingang der Post stieg dichter schwarzer Rauch auf.

Mit Wurfgeschoß angegriffen

Wie aus Polizeikreisen verlautete, wurde zudem der Abgeordnete Alexander Athanassiadis von der regierenden sozialdemokratischen PASOK-Partei auf einer Straße in Athen mit Wurfgeschoßen angegriffen. Er hatte kurz zuvor für das milliardenschwere Sparpaket gestimmt, nachdem er zunächst ein Nein angekündigt hatte. Der Radiosender Skai berichtete, Athanassiadis sei leicht am Kopf getroffen und in einen Gebäudeingang in Sicherheit gebracht worden. Der Angriff ereignete sich demnach im schicken Viertel Kolonaki in der Nähe des Parlaments.

Die Proteste flammten nach der Zustimmung des griechischen Parlaments zu einem weiteren strikten Sparpaket am Nachmittag auf dem Syntagma-Platz wieder auf. Nachdem die Polizei Tränengas gegen die Demonstranten eingesetzt hatte, war der Platz durch das Gas vernebelt.

72 Menschen bei Sparpaket-Protesten verletzt

Am späten Nachmittag mussten den Rettungskräften zufolge 72 Menschen zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht werden, darunter 26 Polizisten. Drei Menschen wurden festgenommen, wie die Polizei mitteilte. “Jeder auf der Straße ist im Moment wirklich wütend, und einige haben Angst, man weiß nicht, was noch passieren wird“, sagte ein 35-Jähriger auf dem Syntagma-Platz.

Luxushotel im Zentrum Athen evakuiert

Wegen den schweren Ausschreitungen in Athen ist am Mittwochnachmittag ein Luxushotel in der griechischen Hauptstadt evakuiert. Es handelt sich um das King George Palace Hotel am Syntagma Platz. “Alle unsere Kunden wurden in Sicherheit in anderen Hotels untergebracht“, sagte ein Sprecher des Hotels.

Ein Angestellter des Hotels sagte, die Gäste des Hotels hätten die beißende Luft “nicht mehr ertragen” können. Mehr als 200 Menschen wurden nach Berichten griechischer Medien verletzt. Die meisten von ihnen hätten Augen- und Atemwegebeschwerden. APA/VOL

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