Sparpaket 2025: Diese Gruppen zahlen jetzt deutlich mehr – und das steckt dahinter

Raucher, Glücksspieler und Halter von E-Autos sind besonders betroffen: Gebühren steigen, Steuerbefreiungen fallen weg und neue Abgaben werden eingeführt. Auch bei Photovoltaik, Banken und Energiekonzernen setzt der Staat auf höhere Einnahmen. VOL.AT gibt einen Überblick über alle Änderungen.
Anstieg bei Gerichtsgebühren
Die Gerichtsgebühren steigen um 23 Prozent. Das betrifft unter anderem zivilrechtliche Pauschalgebühren bis 350.000 Euro, einvernehmliche Scheidungen sowie Eintragungen und Eingaben im Grundbuch und Firmenbuch. Auch Firmenbuchabfragen werden teurer. Der starke Anstieg erklärt sich unter anderem dadurch, dass die Erhöhung zuvor zweimal ausgesetzt wurde.
Wettsteuer und Tabakabgabe erhöht
Die Wettgebühr wurde von zwei auf fünf Prozent angehoben. Der Bund rechnet mit Mehreinnahmen von rund 50 Millionen Euro. Auch die Tabaksteuer wurde angepasst: Für klassische Zigaretten und Tabak zum Erhitzen steigen die Preise pro Packung um 20 bis 50 Cent. Auch hier werden zusätzliche Einnahmen von 50 Millionen Euro erwartet.
E-Autos zahlen Versicherungssteuer
Für Elektroautos entfällt die bisherige Steuerbefreiung bei der motorbezogenen Versicherungssteuer. Emissionsarme Fahrzeuge sind nun ebenfalls steuerpflichtig. Erwarteter Effekt für das Budget: rund 65 Millionen Euro.
Photovoltaik nicht mehr steuerfrei
Die Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen ist ausgelaufen. Beim Kauf und der Installation gilt wieder der reguläre Steuersatz von 20 Prozent. Die Regierung rechnet mit 175 Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen.
Bildungskarenz eingeschränkt
Die Bildungskarenz ist nur noch möglich, wenn sie bis spätestens 28. Februar vereinbart wurde und spätestens am 31. Mai beginnt. Dadurch sollen rund 350 Millionen Euro eingespart werden.
Zusätzliche Abgaben für Unternehmen
Banken zahlen künftig eine zusätzliche Abgabe, die 350 Millionen Euro einbringen soll. Auch die Energiebranche wird stärker zur Kasse gebeten: Ein neuer Standortbeitrag belastet Stromkonzerne mit insgesamt 200 Millionen Euro.
FAQ: Sparpaket 2025 – Wer jetzt mehr zahlt und warum
1. Was ist das Sparpaket 2025? Das Sparpaket der Bundesregierung ist ein Maßnahmenbündel zur Sanierung des Budgets. Es soll durch höhere Einnahmen und geringere Ausgaben ein strukturelles Defizit abbauen. Der Fokus liegt auf neuen Abgaben, dem Abbau von Steuerbefreiungen und Einschnitten bei Förderungen.
2. Welche Änderungen gelten seit April – und welche Gruppen sind betroffen? Seit dem 1. April greifen zahlreiche Anpassungen. Besonders betroffen sind:
- Halter:innen von Elektroautos: Steuerbefreiung entfällt
- Raucher:innen: Tabakpreise steigen
- Nutzer:innen von Sportwetten: höhere Abgabe
- Konsument:innen von Photovoltaik: MwSt-Befreiung gestrichen
- Arbeitnehmer:innen in Bildungskarenz: Zugang eingeschränkt
- Banken und Energieunternehmen: neue Sonderabgaben
3. Wie stark steigen Steuern und Abgaben konkret?
- Tabaksteuer: Aufschlag von 20 bis 50 Cent pro Packung
- Wettsteuer: Anhebung von 2 auf 5 Prozent
- Versicherungssteuer für E-Autos: bisher befreit, jetzt reguläre Besteuerung
- Gerichtsgebühren: plus 23 Prozent, z. B. bei Scheidung oder Grundbucheintrag
4. Was ändert sich für Unternehmen?
- Banken müssen eine neue Sonderabgabe leisten (350 Mio. Euro)
- Energiekonzerne zahlen einen neuen Standortbeitrag (200 Mio. Euro)
5. Welche Förderungen wurden eingeschränkt oder gestrichen?
- Photovoltaik: Die Befreiung von der Mehrwertsteuer bei Kauf und Installation wurde aufgehoben (20 % MwSt. fällig)
- Bildungskarenz: Nur noch möglich, wenn bis 28. Februar vereinbart und bis 31. Mai angetreten
6. Was sind die größten Kritikpunkte – und gibt es Alternativen? Kritisiert werden vor allem die sozialen Auswirkungen. Verbraucherschützer:innen bemängeln, dass untere Einkommensgruppen stärker belastet werden. Auch der Wegfall umweltfreundlicher Anreize wird kritisiert. Alternativen wie eine gerechtere Vermögensbesteuerung werden von Opposition und NGOs vorgeschlagen.
7. Warum setzt die Regierung auf diese Maßnahmen – und wie viel bringt das wirklich? Die Maßnahmen sollen insgesamt mehrere Milliarden Euro bringen. Die Regierung argumentiert mit europarechtlichen Vorgaben zur Schuldenbremse und verweist auf notwendige Budgetdisziplin nach den hohen Ausgaben der vergangenen Jahre (z. B. Corona, Energiekrise).
8. Wen könnte es in Zukunft noch treffen? Weitere Einschnitte im Sozialbereich oder neue Abgaben sind nicht ausgeschlossen. Beobachter:innen erwarten Diskussionen über Pensionssystem, Vermögenssteuern und Subventionsabbau in den kommenden Monaten.
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