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"Spare in der Zeit, dann hast du in der Not"

Dornbirn - In den Banken und Sparkassen herrscht heute wieder einmal Hochbetrieb. Tausende Kinder kommen mit ihren "Kässele" an die Schalter, um ihr Erspartes "abzuliefern".

Im Gegenzug gibt es dafür – nebst mehr oder weniger hohen Zinsen – ein Geschenk in Form von Spielzeug oder Ähnlichem.

„So populär wie noch vor zehn, 15 Jahren oder noch früher ist der Weltspartag heutzutage nicht mehr“, sagt Udo Reiner von der Raiffeisenbank Dornbirn. Dies liege aber nicht daran, dass heute weniger gespart werde als früher, sondern daran, dass sich das Sparverhalten geändert hat. Auch die jungen Leute warten nicht mehr den Weltspartag ab. Das Sparkässele wird schon während des Jahres geleert. Jugendforscher behaupten, dass Kinder und Jugendliche heute mit Geld verantwortungsvoller umgehen als vorige Generationen. „Das mag vielleicht so sein“, meint Reiner, „dafür ist heutzutage auch die Gefahr größer, sich schon in jungen Jahren zu verschulden.“

Tipps für Schüler

Wie die Angestellten von anderen Sparkassen und Banken hält auch Udo Reiner Vorträge an Schulen, um Kindern im Alter zwischen zehn und 14 Jahren im Rahmen des „Finanzführerscheins“ wichtige Tipps zu geben. „Genauer gesagt“, so Reiner, „geht es ums Ansparen.“ Die Kinder und Jugendlichen sollen frühzeitig begreifen, dass man rechtzeitig mit Sparen beginnen muss, wenn man sich später etwas kaufen und leisten will. Reiner: „Es gilt, die Wünsche mit den Zielen in Einklang zu bringen. Wer sich zum Beispiel mit 15 ein Mofa oder Moped kaufen will, sollte in der Lage sein, durch eigene Leistung zumindest einen Teil der Kosten zu tragen.“ Den Rest des Geldes steuern meist die Eltern oder Verwandte bei.

Die Vorarlberger sind berühmt für ihre Sparsamkeit. Tatsächlich sind Herr und Frau Vorarlberger nebst den Burgenländern die fleißigsten Sparer in Österreich. 12 Prozent ihres Einkommens legen die Vorarlberger auf die hohe Kante. Durchschnittlich werden 168 Euro pro Monat auf dem Sparbuch oder einer anderen Sparform parkiert. Bundesweit horten die Österreicher satte 140 Milliarden Euro auf ihren Sparkonten.

Sparen musste auch Udo Reiner in seiner Kindheit und Jugend. „Für meine erste Schallplatte – eine Nena-Platte – habe ich gespart. Und auch für mein Moped und später dann für den Führerschein. Ich muss aber zugeben, dass mir bei der Finanzierung meine Mutter teilweise unter die Arme gegriffen hat.“

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