AA

Spannung vor Wien-Wahl: Kann die FPÖ das historische Debakel von 2020 umkehren?

Nach dem Wahldebakel 2020 ist die FPÖ als Hauptgegner der SPÖ zurück.
Nach dem Wahldebakel 2020 ist die FPÖ als Hauptgegner der SPÖ zurück. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Die bevorstehende Wien-Wahl am 27. April könnte die politischen Verschiebungen des letzten Urnengangs im Jahr 2020 teilweise rückgängig machen.
Ludwig vs. der Rest
Aggressiver ÖVP-Wahlkampfstart
Ludwig will Wien sicherer machen

Wien ist bereits seit 1945 SPÖ-dominiert, daran wird wohl auch die Wahl am 27. April nichts ändern. Ansonsten könnte die Wahl aber die vor fünf Jahren durcheinandergewirbelten Machtverschiebungen teils wieder rückgängig machen.

2020 wurde die Wiener FPÖ regelrecht zerlegt, die in Wien traditionell schwache ÖVP feierte dagegen eine Verdoppelung ihrer Stimmen. Die Grünen fuhren einen historischen Wahlsieg ein, mussten in der Stadtregierung aber dennoch den NEOS weichen.

Wien-Wahl 2020 war Disaster für FPÖ

Am verheerendsten waren die Umwälzungen bei der letzten Wien-Wahl für die Stadt-Blauen. Nur fünf Jahre nach dem historisch besten Ergebnis in der Bundeshauptstadt (30,79) stürzten die Freiheitlichen im Jahr nach Ibiza-Gate und Spesenskandal auf nur 7,11 Prozent und den fünften Platz ab - das schwächste Ergebnis seit 1983 in Wien.

Auch dem Ibiza-Urheber, dem früheren FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, gelang mit 3,27 der Einzug in den Gemeinderat. Während das Dritte Lager am Wahlabend des 11. Oktober 2020 als klarer und einziger Verlierer dastand, konnten sich alle anderen Rathausparteien über Zugewinne freuen.

Wiener ÖVP fuhr bestes Ergebnis seit 33 Jahren ein

Am meisten die ÖVP: Die seit Jahrzehnten in Wien schwächelnde Volkspartei feierte ihr bestes Ergebnis seit 33 Jahren. Mit 20,32 Prozent konnte das fünf Jahre zuvor eingefahrene historisch schlechteste Ergebnis (2015: 9,24) mehr als verdoppelt werden. Vom vierten Platz rückte die türkise Volkspartei mit Spitzenkandidat Gernot Blümel auf Platz zwei vor.

Ludwig erreichte bei Wien-Wahl Zugewinne

Die SPÖ, die erstmals mit Bürgermeister Michael Ludwig als Spitzenkandidat in die Wahl ging, konnte sich 2020 über Zugewinne (+2.03 Prozentpunkte) und 41,62 Prozent freuen. Nach der Wahl hatte Ludwig die Wahl zwischen drei Koalitionsvarianten: wie bis dahin die Grünen, die ÖVP oder auch NEOS. Nur die Zusammenarbeit mit der FPÖ hatte er schon im Vorfeld dezidiert ausgeschlossen. Schließlich entschied er sich für die NEOS, die bei der Gemeinderatswahl von 6,16 auf 7,47 Prozent zugelegt hatten.

Wien-Wahl 2020 von Corona geprägt

Die acht Monate zuvor ausgebrochene Corona-Pandemie prägte die Wien-Wahl vor allem insofern, als der Anteil der Briefwähler einen neuen Rekord erreichte. Im Wahlkampf kam es immer wieder zum Schlagabtausch zwischen Bund und Wien über Corona-Maßnahmen.

(APA/Red)

  • VOL.AT
  • Politik
  • Spannung vor Wien-Wahl: Kann die FPÖ das historische Debakel von 2020 umkehren?