Generelles Messerverbot, mehr Polizei: So soll Wien laut Ludwig noch sicherer werden

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat am Donnerstag eine Zwischenbilanz der verstärkten Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt gezogen. Dabei betonte er, dass Wien zwar „eine der sichersten Metropolen weltweit“ sei, jedoch weiterhin Maßnahmen zur Durchsetzung der „Wiener Hausordnung“ erforderlich seien. Besonders an „zentralen Stellen der Öffentlichkeit“ müsse die Sicherheit verstärkt werden.
Schwerpunkte der Wiener Polizei in neun Wiener Gebieten
Die Stadt hatte vor zwei Monaten neue Schwerpunktaktionen angekündigt. Seitdem wurden laut Ludwig 18 Einsatztage in neun Wiener Gebieten durchgeführt. Die Bilanz präsentierte er bei einer Pressekonferenz am Yppenplatz in Wien-Ottakring, einem Bezirk, in dem es zuletzt vermehrt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam. Im vergangenen Juli wurden dort zwei Menschen bei einer Schießerei schwer verletzt.
Ludwig fordert mehr Polizisten für Wien und Hauptstadtbonus
Ludwig erneuerte seine Forderung an das Innenministerium nach zusätzlichen Polizeikräften für Wien. Dabei gehe es nicht primär um eine steigende Kriminalität, sondern um die zahlreichen Veranstaltungen und Demonstrationen, die in der Hauptstadt stattfinden. „Die Wiener Polizei begleitet jährlich rund 11.000 Demonstrationen und Veranstaltungen und hat im letzten Jahr 2,5 Millionen Überstunden geleistet“, so Ludwig.
Aktuell bewältige die Wiener Polizei mit nur 25 Prozent des österreichweiten Personals rund zwei Drittel aller Polizeileistungen im Land. Die Stadt entlaste die Beamten bereits durch Übernahme administrativer Aufgaben wie Pass- oder Meldewesen und Parkraumbewirtschaftung. Zudem wurde 2024 das Einsatzteam Wien verstärkt, das bei Kontrollen unterstützen soll.
Ludwig sprach sich erneut für einen „Hauptstadtbonus“ aus – eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für in Wien tätige Polizisten.
Messerverbot soll auf ganz Wien ausgeweitet werden
Angesichts positiver Erfahrungen mit bestehenden Waffenverbotszonen fordert Ludwig ein generelles Messerverbot im gesamten öffentlichen Raum sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln. „Messer haben im öffentlichen Raum nichts verloren“, erklärte der SPÖ-Politiker. Unterstützung für diese Maßnahme gebe es auch von anderen Bürgermeistern.
Zusätzlich wurde am 7. Februar eine neue Alkoholverbotszone am Franz-Jonas-Platz in Wien-Floridsdorf eingeführt.
Neue Maßnahmen gegen Straßenrennen und Problemhäuser
In den kommenden Wochen soll verstärkt gegen illegale Straßenrennen vorgegangen werden. Die Stadt plant in den nächsten Tagen gezielte Schwerpunktaktionen in diesem Bereich.
Ebenfalls im Fokus stehen sogenannte Problemhäuser, in denen Privateigentümer Flüchtlinge oder andere Menschen unter schlechten Bedingungen unterbringen. Laut Ludwig werde die Stadt ihre Schwerpunktaktionen in diesem Bereich für mehrere Wochen fortsetzen und danach eine mögliche Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet prüfen.
Kritik von der FPÖ
Wiens FPÖ-Obmann Dominik Nepp äußerte scharfe Kritik an den Maßnahmen. Er warf Ludwig vor, das Thema Sicherheit nur im Vorfeld der Wien-Wahl für sich zu entdecken. Zudem sei es „an Unglaubwürdigkeit nicht zu überbieten“, dass der Bürgermeister nun mehr Polizei fordere, während er zuvor Einsparungen mit dem Innenministerium verhandelt habe.
(APA/Red)
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