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Sozialzentrum Rankweil für Teleios-Award nominiert

Ein Teil des Teams hinter der ärztlichen Koordination in Rankweil: (v.l.n.r.) Pflegerin DGKS Nadine Milhalm, Mario Gonner und Monika Sonnweber (beide Omigo OG), Bürgermeister Martin Summer, Pflegerin DSFB Eva-Maria Haßler und Gemeindearzt Dr. Siegfried Hartmann
Ein Teil des Teams hinter der ärztlichen Koordination in Rankweil: (v.l.n.r.) Pflegerin DGKS Nadine Milhalm, Mario Gonner und Monika Sonnweber (beide Omigo OG), Bürgermeister Martin Summer, Pflegerin DSFB Eva-Maria Haßler und Gemeindearzt Dr. Siegfried Hartmann ©Marktgemeinde Rankweil
Das gemeindeeigene Sozialzentrum Rankweil hat in den vergangenen fünf Jahren das Pflegewesen stetig verbessert. Zuletzt wurde ein Pilotprojekt zur besseren ärztlichen Koordination umgesetzt, das nun für den österreichischen Teleios-Award nominiert wurde.

Im Oktober 2010 hat die Gemeinde das damals privat geführte Pflegeheim übernommen und die Umsiedlung der BewohnerInnen in das SozialzentrumHaus Klosterreben geregelt. Begleitet wurde die Gemeinde dabei vom Bregenzer Beratungsunternehmen Omigo, die auf Qualitätssicherung, Organisation und Beratung bei Pflege- und Demenzfragen spezialisiert ist. Unter dem Motto „Mehr Zuhause, weniger Institution“ haben Mario Gonner und Monika Sonnweber von der Firma Omigo die Entwicklung und den Aufbau des Hausgemeinschaftsmodells im Haus Klosterreben erfolgreich umgesetzt – ein Modell, das sich bewährt hat und nun durch das Pilotprojekt des ärztlichen Koordinators ergänzt wurde.

Zu wenig klare Vorgaben
Starben 2004 in Vorarlberg noch vier Prozent im Pflegeheim, waren es 2013 schon 21 Prozent. Diese Entwicklung ist eine der größten Herausforderung für das Pflegewesen“, erklärtDr. Gebhard Mathis, Initiator der ärztlichen Koordination im Haus Klosterreben. „Häufig fehlen klare Vorgaben für die medizinische Dauerversorgung und das Vorgehen in Krisensituationen, was oft zu kostspieligen Rettungs- und Notarzteinsätzen sowie überflüssigen Überweisungen ins Krankenhaus führt. Dem möchten wir mit dem ärztlichen Koordinator entgegenwirken“, so Mathis.

Weniger Stress, hohes Sparpotenzial
Ärztlicher Koordinator in Rankweil ist der Gemeindearzt Dr. Siegfried Hartmann. Er erfüllt eine Mediations- und Ombudsfunktion zwischen Hausärzten, dem Notdienst und dem Sozialzentrum. Ziel ist, eine stabile Versorgung der Bewohner durch den Hausarzt zu erreichen, welcher die Vorgeschichte der Patienten und das soziale Umfeld kennt. Für Notfälle sind rund um die Uhr Bereitschaftsdienste durch den ärztlichen Koordinator und die Pflegeleitung organisiert. Innerhalb eines Jahres wurden deutlich weniger Rettungsfahrten vom Pflegeheim zum Krankenhaus durchgeführt und somit unnötiger Stress für die BewohnerInnen vermieden. Zudem konnten über 36.000 Euro eingespart werden.

„Die Praxis zählt“
„Wir freuen uns sehr über die Nominierung für den Teleios-Award und sind gespannt ob wir uns gegen die rund 40 Mitbewerber durchsetzen können. Das wichtigste für uns ist jedoch, dass der Ansatz in der Praxis funktioniert“, sind sich Monika Sonnweber und Mario Gonner einig. Der Teileios-Award ist der Innovationspreis der österreichischen Altenpflege,  der seit 2004 von „Lebenswelt Heim“ alle zwei Jahre an innovative Projekte vergeben wird. Die Verleihung findet am 19. November im Palazzo Spiegelpalast in Wien statt. Im Haus Klosterreben und einer Senioren-Wohngemeinschaft für Personen mit geringem Pflegebedarf werden in Rankweil derzeit insgesamt 72 SeniorInnen in Wohneinheiten mit 12 bis 15 Personen betreut. 63 MitarbeiterInnen sind über die Sozialzentrum GmbH beschäftigt.

 

BU: Ein Teil des Teams hinter der ärztlichen Koordination in Rankweil: (v.l.n.r.) Pflegerin DGKSNadine Milhalm, Mario Gonner und Monika Sonnweber (beide Omigo OG), Bürgermeister Martin Summer, Pflegerin DSFB Eva-Maria Haßler und Gemeindearzt Dr. Siegfried Hartmann

 

 

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