Die demographische Entwicklung sorge dafür, dass in den kommenden Jahren mehr Mittel dem Sozialstaat zugeschossen werden müssen. Das sagt Volkswirtschaftsexperte Hanno Lorenz (Agenda Austria) bei Vorarlberg LIVE. Wolle man also "beide Seiten" - den gesellschaftlichen Wohlstand und die Leistungen des Sozialstaats - auf ähnlichem Niveau beibehalten, "muss man schon etwas machen". Anlass für die Diskussion waren Äußerungen von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP), mehr Menschen aus der Teilzeit in die Vollzeitbeschäftigung zu bringen.
Kinderbetreuung
2021 lag die Teilzeitquote laut Statistik Austria bei 29,4 Prozent. Im EU-Vergleich arbeiten nur in den Niederlanden mehr Menschen in Teilzeit als in Österreich. Besonders hoch ist der außerdem unter den Frauen, wo fast jede Zweite in Teilzeit arbeitet. Die Gründe dafür seien etwa im Ausbau der Kinderbetreuung zu finden: "Es braucht diese in einem Ausmaß, dass sie Beschäftigung in Vollzeit ermöglicht." In gewissen Bundesländern - etwa Wien - sei das bereits der Fall, aber "im ländlichen Bereich fehlt es genau an den Einrichtungen, die nicht nur vormittags, sondern über das ganze Jahr geöffnet haben". Hier könnten aber auch Betriebe in die Pflicht genommen werden, die von sich aus Kinderbetreuung anbieten, aber auch flexiblere Arbeitszeiten ermöglichen könnten.
Zudem müsse im Steuersystem angesetzt werden: "Das setzt nicht unbedingt Anreize, mehr zu arbeiten, gerade wenn Kinder im Spiel sind". Im Hinblick auf den Sozialstaat müsse außerdem eine Reform des Pensionsantrittsalters ins Auge gefasst werden, etwa mit einer Kopplung an die Lebenserwartung: "Wir leben länger als wir es früher getan haben, das Pensionsantrittsalter hat sich aber nicht erhöht." Für das System sei das problematisch.
Die gesamte Sendung
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VOL.AT/VN)
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