Sozialpreis für barrierefreies Gartenprojekt: Das ist die "Aufblüherei" in Feldkirch

Darum geht es:
- "Aufblüherei" in Feldkirch gewinnt den Bank Austria Sozialpreis.
- Ziel des Projekts ist die Förderung von Vielfalt und Inklusion.
- Gärten sind barrierefrei gestaltet und bieten verschiedene Veranstaltungen und Workshops.
Bereits im Juni traf eine regionale Jury die Vorauswahl und schickte drei Projekte in das finale Online-Voting. Vom 3. Juli bis am 31. August konnten Österreicher ihre Stimme abgeben und über die Sieger entscheiden. Am Mittwoch fand die Übergabe statt: Das Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro ging in Vorarlberg an die "Aufblüherei". Auf Platz zwei landete "M*ode - empower clothing" – ein Projekt in Kooperation mit der OJA Dornbirn – mit 3.000 Euro und das Projekt "Gigagampfa" des Ehe- und Familienzentrums wird mit 1.000 Euro unterstützt.


Der Garten als Begegnungsraum
Die Idee zu einem Garten für Begegnung und Bildung kam dem Team bereits während der Pandemie. Damals fiel ihnen auf, wie gut Natur tut. Im August 2021 wurde schließlich der Verein gegründet. Die Vision eines barrierefreien und ganz besonderen Gemeinschaftsgartens in Feldkirch Altenstadt wurde mittlerweile schon an zwei Standorten umgesetzt: Seit April 2022 gestaltete die "Aufblüherei" den Begegnungsgarten beim Naflahus und den Erlebnisgarten Kirchgasse. Diese Gärten sind Begegnungsräume, in denen vielfältige und zielgruppenübergreifende Projekte stattfinden. Ziel ist, die Wertschätzung für die Vielfalt der Menschen und die Vielfalt der Natur zu fördern.


Barrierefreie Hochbeete in Feldkirch
Der Garten wird zu einem Ort, an dem nicht nur Kinder wieder Bezug zur Natur bekommen. "Wo man ganz einfach Sachen wieder lernt", meinte Egle-Fiel im VOL.AT-Gespräch im Juni 2022. Etwa wie Gemüse angepflanzt wird und wächst oder wie der Kreislauf funktioniert. Auch Inklusion wird großgeschrieben. Die Gärten sind daher möglichst barrierefrei gestaltet. Die Wege sind mit dem Rollstuhl befahrbar, auch barrierefreie Hochbeete wurden mit der Integra kreiert und aufgebaut. Die Beete sind so konstruiert, dass man mit dem Rollstuhl hinfahren kann. "Auch ältere Menschen, die sich beim Gärtnern hinsetzen möchten, können so teilnehmen", erklärte Obfrau Stefanie Egle-Fiel beim VOL.AT-Lokalaugenschein im Juni 2022. "Sodass wirklich jeder, der möchte, miteinander gärtnern kann", so Egle-Fiel.


Juni 2022: VOL.AT zu Besuch im Begegnungsgarten
Von Workshops bis "GemüseAckerdemie"
Auch Veranstaltungen und Workshops gehören zur "Aufblüherei". Menschen, die in sozialen Organisationen betreut werden oder eine persönliche Assistenz benötigen, werden aktiv dazu eingeladen. Bei guter Witterung kann man beim Naflahus wöchentlich "zemma gärtlara", sich austauschen und mehr über Garten und Kräuter erfahren. Im Sommer wurde eine dreiwöchige Betreuung für Kinder zwischen vier und zehn Jahren organisiert. Auch Events mit verschiedenen sozialen Organisationen und ein inklusives Jahresprogramm für Kinder und Erwachsene gibt es. Das Projekt zeigt, wie solidarische Landwirtschaft in Kooperation mit der Integra funktionieren kann. Bei der "GemüseAckerdemie" bauten Kindern der VS Altenstadt gemeinsam mit Lehrerinnen 30 verschiedene Gemüsearten an.



"Wir freuen uns riesig"
"Wir freuen uns riesig über die Auszeichnung und die Wertschätzung mit der Verleihung des Sozialpreises der Bank Austria", gibt Stefanie Egle-Fiel gegenüber VOL.AT zu verstehen. "In unserem Garten sind wöchentlich Kleinkinder, Kindergarten- und Schulkinder auf Entdeckungsreise und helfen mit beim Pflanzen von Gemüse und natürlich auch beim Kochen. Bereits zum zweiten Mal haben wir diesen Sommer unser Gartenerlebnis mit drei Wochen Sommerbetreuung durchgeführt", erklärt die Obfrau der "Aufblüherei". "Die Schülerinnen haben einen eigenen Schulgarten, welchen sie im Rahmen des Bildungsprogramm GemüseAckerdemie selbständig bewirtschaften. So lernen sie, wo ihre Nahrung herkommt." Das Preisgeld soll den Gärtnern zugutekommen: "Mit dem Gewinn können wir weitere Projekte für Kinder und Erwachsene in unserem Garten für Bildung und Begegnung verwirklichen", freut sich Egle-Fiel.


Einreichungen "sehr beeindruckend"
"Auch dieses Jahr unterstützen wir mit dem Bank Austria Sozialpreis insgesamt 26 ausgewählte, gemeinnützige Projekte, Vereine und Initiativen in ganz Österreich", verdeutlicht Robert Zadrazil, Vorstandsvorsitzender der UniCredit Bank Austria. "Dieses soziale Engagement trägt zu einem positiven gesellschaftlichen Klima bei, zudem wollen wir mit dem Sozialpreis einen sichtbaren Beitrag dazu leisten, den gemeinnützigen Einsatz vor Ort weiter zu fördern und zu unterstützen." Gerade in schwierigen Zeiten sei soziales Engagement besonders wichtig. "Die Anzahl und Qualität der Einreichungen war in diesem Jahr wieder sehr beeindruckend und zeigt deutlich die Vielfalt sozialer Aktivitäten in Österreich auf, die wir mit dieser Auszeichnung vor den Vorhang holen wollen", so Zadrazil.
(VOL.AT)
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