Sozialarbeiter haben Stützpunkt am Wiener Hauptbahnhof

Große Bahnhöfe in Metropolen werden nicht nur von Zugpassagieren und Shoppern genutzt, sondern ziehen erfahrungsgemäß auch diverse soziale Randgruppen an. Konflikte sind vorprogrammiert.
Der Standort ist neu, im Einsatz ist das an den knallroten Sweatern bzw. Jacken erkennbare Personal aber bereits seit der Bahnhofseröffnung im Herbst. Die Zweierteams kümmern sich um Obdachlose und Alkoholkranke genauso wie um Reibereien zwischen ansässigen Geschäftsleuten, Passanten und Anrainern der angrenzenden Wohnviertel, wie Roland Reithofer, Geschäftsführer der Suchthilfe Wien, am Rande der Eröffnung erklärte.
Sozialarbeiter am Hauptbahnhof
Die mobilen Sozialarbeiter dienen dabei nicht nur am Bahnhofsgelände selbst, sondern auch in dessen unmittelbarer Umgebung wie dem Südtiroler Platz, dem Quartier Belvedere, dem Schweizergarten oder dem neuen Sonnwendviertel als Ansprechpartner. Sie sollen aber nicht nur helfen, wenn Leute sich etwa von Suchtkranken bedrängt fühlen oder Menschen ohne Dach über dem Kopf Hilfe brauchen, sondern etwa auch dann, wenn Kinder immer am selben Ort Fußballspielen und dadurch Bewohner stören. Im neuen Haus (Am Hauptbahnhof 2) gibt es zudem Beratungsräume.
SAM-Mitarbeiter bis 20 Uhr
Die Präsenz von Streetworkern im öffentlichen Raum erhöhe das subjektive Sicherheitsgefühl, betonte Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ). Man habe sich bewusst dafür entschieden, die Sozialarbeit am Hauptbahnhof schon in der Planungsphase mitzudenken – nicht zuletzt deshalb, “um nicht wie am Karlsplatz im Nachhinein nacharbeiten zu müssen”.
Die SAM-Mitarbeiter sind täglich zwischen 9.00 und 20.00 Uhr – in den Frühjahrs- und Sommermonaten bis 22.00 Uhr – unterwegs. Das Projekt wird von der städtischen Sucht- und Drogenkoordination, den Bezirken Landstraße und Favoriten sowie den ÖBB bezahlt. In den Nachtstunden sind aufgrund der derzeit herrschenden winterlichen Bedingungen am Hauptbahnhof auch Streetworkteams der Caritas unterwegs – das finanziert die ÖBB jedenfalls noch bis Ende März.
(APA)
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