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"Sorgenkinder lasse ich keine entstehen"

Altach-Trainer Michael Streiter kehrte am Dienstag mit der Mannschaft aus dem Trainingslager in der Türkei zurück. Im "VN"-Interview zeigte er sich mit der sportlichen Entwicklung der Mannschaft hochzufrieden.

VN: Mit dem 1:1 gegen den LASK ist euer Trainingslager zu Ende gegangen. Ihr Resümee – sportlich, organisatorisch?
Streiter: “Organisatorisch hat einiges nicht funktioniert. Da müssen wir für nächstes Jahr unsere Schlüsse ziehe.”

VN: Konkret, was sprechen Sie da an?
Streiter: “Der Bus kam öfters zu spät, im Hotel fehlte einfach der Wohlfühlfaktor für die Spieler. Das Niveau war mit dem Vorjahr nicht vergleichbar. Die Plätze waren zwar in Ordnung, aber leider wurden wir nie auf das große Spielfeld gelassen. So musste ich bei bestimmten Übungsformen improvisieren. Vor allem das Verschieben und andere taktische Varianten macht nicht viel Sinn, wenn der Platz gerade einmal 60 Meter breit ist. Vom Untergrund hingegen fanden wir Topbedingungen vor.”

VN: Und sportlich? Erkennen Sie da eine Weiterentwicklung gegenüber dem Vorjahr?
Streiter: “Auf jeden Fall, allein wenn ich die beiden Spiele gegen den FC Lustenau hernehme. Da ist zwischen dem Vorjahr und heuer ein Riesenunterschied. Wir sind viel ballsicherer, verschieben gut. Dabei sind mir die Ergebnisse in der Vorbereitung egal. Die Bewegung muss passen, die Abstimmung zwischen den Stürmern, den ‘Staubsaugern’ im Mittelfeld und der Abwehr.”

VN: Dann sind Sie mit dem Verlauf des Trainingslagers zufrieden?
Streiter: “Wir haben zehn Tage intensiv gearbeitet, teilweise drei Mal am Tag. Klar, dass da beim einen oder anderen ein wenig Müdigkeit spürbar ist.”

VN: Hat sich in den Spielen bereits eine Formation herauskristallisiert?
Streiter: “Zu 80 Prozent ja, aber das ist auch bedingt durch unsere Ausfälle. Es zeigt sich, wie wichtig ein großer Kader ist.”

VN: Ein Wort zu den Verletzten ?
Streiter: “Jurica Puljiz hat Probleme beim Patellaansatz, sollte aber ab nächster Woche ins Mannschaftstraining eingreifen können. Müslüm Atav hat trainiert, dann kam ein Rückfall, sind die Probleme mit seiner Bauchdecke wieder aufgetreten. Bei Enrico Pfister zwickt der Oberschenkel. Das Fersenbein von Oliver Mattle ist wieder belastbar, bei ihm schaut es also am besten aus. Harald Unverdorben bereitet das Syndesmoseband erhebliche Probleme. Alexandre Dorta kam mit Schmerzen im Knie zurück, hat viel von der Vorbereitung versäumt. Er ist weit zurück.”

VN: Und die Sorgenkinder Leonardo und Jagne?
Streiter: “Es gibt keine Sorgenkinder, ich lasse keine entstehen. Der Herbst ist vorbei, alle starten bei null. Jeder ist ersetzbar, deswegen mache ich mir darüber keine Gedanken. Leo marschiert und spielt wie eh und jeh. Mo ist fleißig, braucht aber Zeit. Das weiß er, er hat sich auch vor der Mannschaft für sein Verhalten entschuldigt.”

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