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Sony bringt GPS für Digicams

Der Elektronikhersteller Sony stellt auf der aktuell stattfindenden Fotomesse Photokina in Köln ein GPS-Tracking-Tool für Digitalkameras vor.

Das Modul zeichnet laufend die aktuellen Koordinaten auf und bringt sie am PC mit den aufgenommenen Fotos in Verbindung. Geo-Coding nennt sich der Trend unter Hobbyfotografen, die ihre Bilder mit Örtlichkeiten in Verbindung bringen, um diese in digitale Landkarten einzubauen.

Wie ein Navigationssystem im Auto stellt das Modul seine Position mittels Satellitenortung fest. Alle 15 Sekunden berechnet und speichert das Trackingsystem seine Ortskoordinaten. Je nach verwendeter Batterie kann das GPS-CS1 zehn bis 14 Stunden ununterbrochen im Einsatz sein, so Sony. In dieser Zeit speichert das Gerät im 31 Megabyte großen, internen Speicher den jeweiligen Standort plus Zeitangabe. Eine Verbindung mit der Kamera ist dafür nicht notwendig. Die aufgezeichneten Positionsdaten ordnet die mitgelieferte Software “GPS Image Tracker” den Fotos am Computer zu. Hierfür müssen die Bilder und die GPS-Daten auf den PC übertragen werden. Anhand der Übereinstimmungen im Zeitstempel der Fotos und der GPS-Aufzeichnungen erhält jedes Bild seine Positionsdaten zugeteilt und in die EXIF-Metadaten der Bilddatei eingetragen. Aus diesen Angaben kann der Fotograf nicht nur die Zeit und alle Kameraeinstellungen, sondern auch den Ort der Aufnahme herauslesen.

Das Berliner Softwarehaus Simply Software bietet ebenfalls eine Geo-Coding-Software „Panorado Flyer www.panorado.com stellt eine Verbindung zwischen den GPS-Daten und der Fotodatei her“, erklärt der Softwareentwickler Karl Maloszek im Gespräch mit pressetext. So kann ein Foto angewählt und in Verbindung mit Google Earth der dazugehörige Ort auf der digitalen Karte angezeigt werden. „Geo-Coding ist ein Trend der sich zunehmen mehr verbreitet“, ist Maloszek überzeugt. Von Hobbyfotografen, die ihren Bildern eine virtuelle Reiseroute zuordnen wollen bis hin zu geschäftlichen Einsatzmöglichkeiten seien viele unterschiedliche Anwendungen denkbar. Als Beispiel führt der Softwaretechniker eine Sicherheitsfirma an, die an ihn herangetreten ist: „Dieses Unternehmen hat Probleme mit Vandalismus. Die Fotos in Verbindung mit den Ortsangaben werden auf der Karte dargestellt und ermöglichen somit eine einfachere Zuordung der einzelnen Delikte.“

Das Geo-Tagging, also die Verknüpfung von geografischen Informationen mit Fotos und anderen Online-Objekten, ist zur Grundlage für eine große Community geworden. So findet man überall im Netz sogenannte Placemarks für Google Earth – das sind Ortsmarken, die mit Bildern, Links und weiteren Informationen ergänzt werden können. Im privaten Bereich hat sich die automatisierte GPS-Erfassung bei der Aufnahme noch nicht durchgesetzt. Die Daten werden zumeist manuell zugeordnet, denn bisher gibt es die GPS-Kameras nur in der höheren Preisklasse. So hat Ricoh eine Kamera mit GPS zum Preis von 2.260 Euro im Programm. Dagegen ist das Sony-Modul mit 130 Euro vergleichsweise günstig.

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