Sondermarke zum „Fußacher Boten“

Ausschließlich an diesem Tag gibt es auch den anlassbezogenen Sonderstempel. Parallel zu dieser Veranstaltung finden in Lindau, Balzers und Chur ebenfalls Veranstaltungen der jeweiligen Postanstalten statt. Der Bund Deutscher Philatelistenverein plant eine philatelistische Busreise zu den vier Veranstaltungsorten.
Der Philatelie-Club Montfort umrahmt diese Veranstaltung in Fußach mit einer Briefmarkenausstellung. In 28 Vitrinen werden passende Exponate verschiedener Sammlerinnen und Sammler präsentiert. Hier gibt es unter anderem Näheres zum „Fußacher Boten“ zu sehen sowie Postkarten etc. zu Vorarlberger Standschützen im Ersten Weltkrieg.
Die Ausstellung ist vom Freitag, den 26. September, bis Montag, den 29. September, zugänglich. So haben am Montag interessierte Schulklassen Gelegenheit zum Besuch, ebenso die Kirchgänger am Sonntag. Die Philatelisten bieten Führungen an.
Fußacher Bote
Der Fußacher Bote, auch Mailänder Bote genannt, pendelte von 1322 bis 1826 zwischen der Bodenseeregion und Mailand. Er gewährleistete den zuverlässigen Waren- und Briefverkehr zwischen diesen bedeutenden Wirtschaftszentren nördlich und südlich der Alpen. 1474 übernahmen die Familien Spehler und Vis (heute: Weiss) aus Fußach den Betrieb dieses Dienstes. Sie erhielten für den Personen-, Geld- und Warentransport einen Fuhrlohn. Dafür mussten sie für das Fuhrwerk, für die Lasttiere und sonstigen Kosten selber aufkommen. Gleichzeitig waren immer drei bis vier Boten, jeweils fünfeinhalb Tage lang, unterwegs. Mit dem Aufkommen der verschiedenen staatlichen Postanstalten wurde die Tätigkeit der Boten immer weniger in Anspruch genommen, bis der Dienst am 30. September 1826 endgültig eingestellt wurde.
Posttaxe
In einer Aufstellung aus dem 19. Jahrhundert wird genau aufgelistet, wie viel die Briefbeförderung mit dem „Fußacher Boten“ kostet:
„Für jedes volle Loth wird die doppelte Taxe des einfachen Briefes eingehoben. – z.B. der einfache Brief kostet 2 kr (Kreuzer), so bezahlt der 1 Löthige von Reichenau bis Thusis 4 Kreuzer u.s.w.“
Thusis liegt im Kanton Graubünden am nördlichen Eingang der Via Mala Schlucht. Über die Via Mala führte die Strecke, die der „Fußacher Bote“ Richtung Italien nahm.
1 Loth entsprach in der österreichischen Monarchie 17,5 g (in Bayern 17,6 g) und war bis zur Einführung der metrischen Maßeinheit Gramm (in Öster-reich 1871/76) als Gewichtseinheit besonders für die Postbeförderung in Gebrauch.
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