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Sommer, Sonne und ein Boot

488 Aussteller aus 20 Nationen präsentieren noch bis Sonntag ihre Produkte auf der Interboot.
488 Aussteller aus 20 Nationen präsentieren noch bis Sonntag ihre Produkte auf der Interboot. ©EPA
Friedrichshafen (VN-ht) - Voller Optimismus zeigt sich die Bodensee-Bootsbranche anlässlich der Interboot in Friedrichshafen.

Nach zähem Frühjahr hatte selbst die renommierte Martin Werft in Radolfzell Angst, Leute entlassen zu müssen. Dann aber setzte ein phänomenaler Sommer ein, der die Bootsliebhaber derart aufs Wasser trieb, „wie noch nie in den letzten zehn Jahren”, beschrieb Patric Polch, Vizepräsident des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft, auf der Interboot die bisherige Saison. Ein positives Signal für die Branche war auch die Anhebung der Führerscheinpflicht erst ab 15 PS in deutschen Gewässern mit Ausnahme des Bodensees.

488 Aussteller aus 20 Nationen präsentieren noch bis Sonntag ihre Produkte auf der Interboot. „Unsere Messe ist die erste von den drei großen Bootsmessen in Deutschland, die bereits die Modellpalette von 2014 bietet.” Die Wirtschaftsprobleme der südlichen Mittelmeerländer drücken dort freilich die Lust an neuen Booten. Dafür boomte laut Clemens Meichle vom Verband der Bodenseewerften das Chartergeschäft und die Renovierung älterer Boote. Der Gebrauchtboothandel am See sei schwierig, weil die Eigner völlig überhöhte Preisvorstellungen haben und die Liegeplatzsituation nach wie vor angespannt sei. „Daher investieren sie in totale Modernisierung ihrer Boote,” was die Servicebetriebe jubeln lässt. „Fast 90 Prozent bestätigen, dass sie jetzt ausgelastet sind”, so Meichle.

Boote länger behalten

Den Trend, Boote länger im Eigentum zu behalten, bestätigte David Clavadetscher vom Schweizerischen Bootsbauerverband. Dass jedes Jahr 8000 neue Sportbootführerscheine erworben werden, ist für ihn ein klares Indiz, dass die Branche großes Potenzial hat. Wenn die EU 2014 neue Wassersportrichtlinien erlässt, werde wohl auch die Bodenseeschifffahrtsordnung neu gefasst werden müssen, meinte Meichle.

„Die Tendenz zu E-Motoren steigt,” freut sich Christoph Ballin, Geschäftsführer von Torqueedo, dem weltweiten Marktführer bei Elektroaußenbordmotoren. Stärkere Nachfrage an Elektromotoren herrsche freilich vorerst nur an Seen, an denen Verbrennungsmotoren nicht zugelassen sind, schränkt der Lustenauer Elektromotoren-Spezialist Kräutler, der auf der Interboot mit einem eigenen Stand vertreten ist, ein. Beliebt seien kleine E-Motoren auf Beibooten großer Yachten.

Regattaboot für den Bodensee

Ausgestellt wird in Halle A1 auch das vom Bodenseesegelverband empfohlene Regattaboot J 70.

©Regattaboot J 70 bald Standard am Bodensee. Quelle: segelreporter.com

Die Idee dahinter: Möglichst viele Vereine sollen dieses Boot erwerben, um eine große Einheitsklasse am See bilden zu können. Weltweit ist das ca. sieben Meter lange Boot schon 320mal verkauft worden.

Die Interboot ist bis 29. September von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt’s hier.

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