“Gemeinsam ein Zeichen setzen” habe man angesichts der Offensive der türkischen Armee gegen die Kurdenmiliz YPG in der nordsyrischen Region Afrin wollen, erklärten der Dompfarrer und der kurdischstämmige Sozialarbeiter Ali Gedik den zu der “plakativen” Aktion geladenen Medienvertretern vor dem Dom.
“Friede für die Kurden in Syrien”-Transparent am Stephansdom
Er habe sich von den Angehörigen der in Syrien bedrohten Menschen “gerne dazu bewegen lassen, hier ein gemeinsames Zeichen der Solidarität zu setzen”, sagte Faber. “Es wird nicht sofort den Frieden herstellen, aber unsere Aufmerksamkeit erhöhen, dass wir wachsam alles unterstützen, was den Frieden fördern könnte.” “Wachsam” zeigte sich allerdings auch die heimische Umgebung, sowohl in Form unfreundlicher Passantenkommentare – “Ihr wisst’s aber schon, dass ihr da in Österreich seid’s?” – als auch im baldigen Eintreffen gleich dreier Polizei-Streifenwagen, die von Anrainern verständigt worden waren. Die Kurden, aber auch der ansonsten im Umgang mit Medien durchaus firme Dompfarrer hatten nämlich nicht daran gedacht, ihre Aktion anzumelden.

Auch der Zugang der Exekutive bot eine gewisse Bandbreite: Nachdem der ein knappes Dutzend Personen starke Solidaritätschor – “Türkische Armee raus aus Syrien” – von einem der Beamten davon in Kenntnis gesetzt worden war, dass es “wenn no ana schreit, a Anzeige wegen Lärmbelästigung gibt”, ließ sich die Angelegenheit letztlich von einem seiner Kollegen (“ich finde es ja gut, was Sie machen – aber sie hätten es anmelden müssen”) durch die Aufnahme der Personaldaten von Ali Gedik gütlich regeln.
“Es ist jetzt so wichtig, dass niemand die Augen verschließt”
Uneingeschränkte Unterstützung erfuhr die Friedensaktion von Toni Faber und Ali Gedik jedenfalls durch den geschäftsführenden SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder und SPÖ-Integrationssprecherin Nurten Yilmaz. “Es ist jetzt so wichtig, dass niemand die Augen verschließt vor dem, was in Afrin passiert”, erklärten die beiden in einer gemeinsamen Aussendung. “Die Kurden haben im Kampf gegen den IS so viele Opfer gebracht, sie haben den Respekt und den Schutz durch die internationale Gemeinschaft verdient.”
(APA/Red.)
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