Hard. Wenn sich eine Landwirtschaftliche Facharbeiterin und eine Ökologische Ingenieurin einen gemeinsamen Traum erfüllen, dann ist der in vier Worte zu fassen: Gemeinsam für glückliches Gemüse. Die 53-jährige Bregenzerin Heidi Herzer und die 34-jährige Harderin Sonja Burtscher leben ihren Traum und pachten 3000 Quadratmeter in der Harder Inselstraße 16. Dort ist eine Solidarische Landwirtschaft im Entstehen. Das bedeutet, in einfachen Worten erklärt – es gibt ein Budget, daraus müssen die beiden Löhne, die Betriebskosten und Anfallendes finanziert werden. Das übernehmen die Menschen, die Heidis und Sonjas Bio Gemüse wollen, fix erstmal für ein Jahr. Die beiden Gärtnerinnen säen, pflanzen und ernten. Solidarisch, weil, die Gemüsekonsumenten unterstützen die Gärtnerinnen komme was wolle, also auch bei Ernteausfällen.
Alles bio, alles von Hand
Einen Erntetag gibt es in der Woche, an dem können die Gemüsekonsumenten ihre Ernte holen. Drei Varianten bestehen, einmal für den Single, einen mittleren Anteil für die Familie mit Kleinkind und einen für die Großfamilie. Sechs bis zehn unterschiedliche Gemüsesorten sind dabei, auch Eingekochtes, denn in Gläsern landet der Ernteüberschuss. „Wir rechnen mit etwa 40 Anteilen, noch ist alles in der Entwicklungsphase, die Hälfte ist aber schon fix vergeben“, erklärt Herzer, die ursprünglich in der Großstadt Wien im Kulturbereich arbeitete und vor elf Jahren beschloss Landwirtin zu werden. Die Gärtnerei ist ein kleiner Betrieb, alles geht per Hand, Saatgut wird gewonnen, Kompost selbst gemacht, Mischkultur gelebt. Vor kurzem haben die beiden Frauen Tomaten gesät, zur Sicherheit etwas mehr, man hat ja auch eigenes Saatgut. „Dass so viel wächst, hätten wir nie gedacht, jetzt haben wir halt echt viele Tomaten“, lacht Burtscher. Im großen Gewächshaus, wuchert der Mangold und Spinat, der Kohlrabi hält gut mit, der Portulak und Rettich lässt auch nicht auf sich warten „und wie es hier duftet“, schwärmt Burtscher. Etwas zu pflücken und gleich zu verspeisen ist hier kein Problem. Bio vegane Landwirtschaft, zero Spritzmittel, sollte es mal hart auf hart kommen, dann setzt man Brennesseljauche an.
Soli Landwirtschaft
Beliebt ist sie die Solidarische Landwirtschaft, Gemüsekisten sind gefragt. „Wir wurden beim ersten Info Treffen überrannt. Dort konnten die Interessierten anonym abstimmen, wie viel sie bereit sind für einen Anteil zu bezahlen. Manche zahlen mehr, manche weniger, eben so viel wie jeder kann, am Ende muss eben die Summe fürs Budget stimmen“, so Burtscher. Einen Film gab es zu sehen, Bauer sucht Crowd und Gemüsesuppe zu löffeln – und weil es so viele Interessierte gibt, findet kommenden Samstag, den 9. März das zweite Infotreffen statt. Am 21. März dann das Gründungstreffen, an dem aber auch noch neue Leute mit ins Boot geholt werden können.
Info Treffen, Samstag, 9. März, 10 Uhr, Treffpunkt: Gärtnerei Inselstraße 16, Hard
Kontakt und Anmeldung: g_g_g@gmx.at
0680-1434143 Heidi Herzer oder 0650-5303530 Sonja Burtscher
(Bericht: Daniela Lais)
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