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Soldat in Kaserne erschossen: Zeugen schildern wilde Rauferei

Wachsoldat in NÖ Kaserne erschossen: Mehrere Versionen des Vorfalls.
Wachsoldat in NÖ Kaserne erschossen: Mehrere Versionen des Vorfalls. ©APA/FLORIAN WIESER
Nach der Tötung eines Wachsoldaten in der Flugfeldkaserne Wiener Neustadt wurden Zeugen befragt, allerdings gibt es mehrere Versionen des Vorfalls vom 6. Jänner 2023.
Ermittlungen laufen
Mutmaßlicher Schütze enthaftet

Zwei Zeugen berichteten laut "Presse" (Mittwoch-Ausgabe) von mehreren Schüssen. Der 20-Jährige soll zuvor mit einem Sturmgewehr auf seinen Vorgesetzten eingeschlagen haben. Bei einem Gerangel soll ihn der Unteroffizier entwaffnet haben. In Folge wurde der Niederösterreicher von einem Schuss getroffen.

Das soll in der Flugfeldkaseren in Wiener Neustadt passiert sein

Zwei Soldaten, die zur Wachablöse in die Kaserne einrückten, berichteten laut "Presse" in ihren Aussagen von einer Rauferei zwischen dem 20-Jährigen und einem anderen Grundwehrdiener. Dann soll der Niederösterreicher das halb geladene Sturmgewehr genommen, entsichert und mehrmals versucht haben zu repetieren. Der Lauf sei auf den Boden in Richtung Füße seines Kameraden gerichtet gewesen. Die Wachsoldaten sollen daraufhin aus dem Wachzimmer geflüchtet sein und sich in anderen Räumen versteckt haben, der Kamerad soll versucht haben, die Tür zuzuhalten. Dann sollen Schüsse gefallen sein.

Soldaten berichten von Rauferei und mehreren Schüssen

Der inzwischen eingetroffene Vorgesetzte soll dem Bericht zufolge versucht haben, den 20-Jährigen zu beruhigen. Dann soll der Grundwehrdiener laut seinem Wachkameraden auf den 54-Jährigen mit dem Lauf des Sturmgewehrs eingeschlagen haben, hieß es in der "Presse" mit Verweis auf Protokolle des Landeskriminalamts Niederösterreich. Es soll zu einem Gerangel gekommen sein. Während beide noch am Boden gewesen seien, soll der Rekrut mehrmals geschossen haben. Als der 20-Jährige das Gewehr auf seinen Vorgesetzten gerichtet habe, soll ihn dieser entwaffnet haben. Der junge Mann soll daraufhin dem 54-Jährigen die Pistole aus dem Holster gezogen haben. Plötzlich sei ein Schuss gefallen und der 20-Jährige habe sich nicht mehr gerührt. Der Wachkamerad könne nicht klar sagen, wer gefeuert hat. In Folge wurden die Einsatzkräfte verständigt. Erste Hilfe sei nicht geleistet worden.

54-jähriger Vorgesetzter wurde am Kopf verletzt

Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft soll der 20-Jährige seinem Vorgesetzten mehrfach mit einem Sturmgewehr auf den Kopf geschlagen haben. Der 54-Jährige erlitt eine stark blutende Wunde am Kopf. Während des Angriffs soll der Burgenländer seine Waffe gezogen und den Grundwehrdiener getötet haben. Der 54-Jährige wurde im Spital ambulant behandelt.

Schussgutachten nach Todesfall noch ausständig

Die Ermittlungen seien nach wie vor im Gange, teilte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, am Mittwoch auf APA-Anfrage mit. Ausständig sind auch die Ergebnisse einer toxikologischen Expertise und eines Schussgutachtens. Ausgegangen wird vom Szenario eines Gerangels bzw. von Notwehr. Laut dem vorläufigen Obduktionsgutachten starb der Wachsoldat nach einem Lungendurchschuss. Das Bundesheer verwies auf Anfrage auf die Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft.

(APA/Red)

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