ÖVP und FPÖ machten die SP-Stadtregierung für den fortschreitenden Verfall verantwortlich, was die Sozialdemokraten zurückwiesen. Anlass war ein Bericht der Tageszeitung Die Presse über den kritischen Zustand der Gebäudereste.
Das Bauwerk ist gefährdet, wird dabei Bruno Maldoner vom Wiener Landeskonservatorat zitiert: Die Sofiensäle verlieren wöchentlich an Substanz. Wir brauchen dringend eine Entscheidung, damit sie abgedeckt und gegen die Witterung geschützt werden können. Restauratoren hätten die Sofiensäle drei Monate lang untersucht und Schäden katalogisiert. Der Bericht liege nun vor und zeige, dass die Auswirkungen gravierender seien als bisher angenommen.
Die Sofiensäle haben mit der ARWAG-Gruppe seit Jänner einen neuen Eigentümer. Ein konkretes Projekt wurde allerdings noch nicht präsentiert.
ÖVP-Klubobmann Matthias Tschirf nutzte dies für Kritik an der Wiener SPÖ. Ohne Rücksicht auf schützenswertes Kulturgut wird der Denkmalschutz mit Füssen getreten und nichts unternommen, um rasch eine Lösung im Sinne einer Rettung herbeizuführen, meinte er in einer Aussendung: Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass der Stadt an einer Rettung des Baues nichts gelegen ist.
Ähnlich argumentierte FPÖ-Gemeinderat Johann Herzog. Hauptverantwortlich für den jetzigen Zustand sei nicht nur der ehemalige Besitzer, der keinerlei Interesse am Erhalt gezeigt habe, sondern auch die Stadt Wien, die jahrelang die Augen verschlossen und auch keine Aktivitäten zum Erhalt gesetzt habe. Das Schauspiel rund um die Sofiensäle sei beschämend und demaskierend für die Stadt.
Die Stadt Wien hat größtes Interesse am Erhalt der wertvollen historischen Substanz der ehemaligen Sofiensäle, aber auch an einer gemischten Nutzung – mit Wohnen, Wirtschaft, Kultur etc., beteuerte dagegen der Planungssprecher der Wiener SPÖ, Andreas Schieder: Wir sehen die Übernahme durch die ARWAG als Beginn einer positiven Lösung für den Schandfleck Sofiensäle und unterstützen alle Bemühungen, dass hier rasch dauerhafte Maßnahmen gesetzt werden.
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