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So wollen Wiens Küchen weniger Lebensmittel verschwenden

Mehrere Wiener Betriebe und Schulen wurden ausgezeichnet.
Mehrere Wiener Betriebe und Schulen wurden ausgezeichnet. ©Daniel Auer/UAW
Rund 100 Betriebe in Wien, darunter Schulen und Spitäler, nutzen das Programm der Initiative United Against Waste, das seit 2018 mithilfe des Tools MONEYTOR Lebensmittelabfälle um durchschnittlich 16 Prozent reduziert und dabei hilft, CO₂-Emissionen zu senken. Besonders Schulen verzeichnen Fortschritte, indem sie das Bestellwesen optimieren und Kinder in die Menüplanung einbeziehen.

Rund 100 Betriebe, darunter Spitäler, Pflegeheime, Betriebsrestaurants und Schulen, nehmen derzeit am Lebensmittelabfallmonitoring der Initiative United Against Waste (UAW) teil. Das Programm zeigt Wirkung: Innerhalb von fünf Jahren konnte die Menge an entsorgten Lebensmitteln im Schnitt um ein Viertel reduziert werden.

99 Wiener Großküchen wollen Lebensmittelabfälle reduzieren

Kernstück ist das Management-Tool MONEYTOR, das seit 2018 eingesetzt wird. Es ermöglicht Küchen, ihre Abfallmengen laufend zu erfassen und mit anderen Standorten zu vergleichen. Aktuell sind 99 Wiener Küchen im Programm, von denen die besten nur ein Prozent ihrer Speisen entsorgen müssen, während die schlechtesten auf bis zu 55 Prozent Verlust kommen. Im Schnitt werden 16 Prozent der ausgegebenen Mahlzeiten weggeworfen – ein Rückgang von sechs Prozentpunkten seit Beginn des Monitorings.

Laut Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky spart jede vermiedene Tonne Lebensmittelabfall auch zwei Tonnen CO₂. Zugleich gehe es um wirtschaftliche Effizienz: Pro Betrieb entstehen im Schnitt 112.000 Euro Warenwert an Abfall pro Jahr.

Schulen im Fokus: Weniger Schulmahlzeiten wegwerfen

Seit heuer liegt der Fokus besonders auf Wiens Schulen. 30 neue Standorte wurden in das Monitoring aufgenommen und von Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling gemeinsam mit Czernohorszky ausgezeichnet. Erste Auswertungen zeigen, dass durchschnittlich 24 Prozent der bestellten Schulmahlzeiten entsorgt werden. Die besten Schulen erreichen jedoch Abfallquoten von unter zehn Prozent.

Emmerling betonte, dass an diesen Schulen das Bestellwesen besonders genau gehandhabt werde und Kinder stärker in die Menüplanung eingebunden seien. So würden Abwesenheiten von Schülern berücksichtigt und unpopuläre Speisen wie Suppen oder Salate in geringerer Zahl bestellt.

Betriebsrestaurants der Wiener Linien zählen zu den Spitzenreitern

Besonders erfolgreich arbeiten die Ganztagesvolksschulen Breitenfurterstraße, Knöllgasse und Krottenbachstraße, die ihre Erfahrungen im Rahmen einer Podiumsdiskussion teilten. Sie wurden ebenso wie mehrere Wiener Betriebe ausgezeichnet, die in anderen Bereichen der Gemeinschaftsverpflegung tätig sind.

Zu den „Best-of-Austria“-Standorten zählen etwa die Betriebsrestaurants der Wiener Linien sowie das St. Josef Krankenhaus, die in ihren Kategorien österreichweit führend sind.

Aktionstage gegen Verschwendung

Die Initiative United Against Waste wird von Wirtschaft, Politik, NGOs und Wissenschaft getragen. Rund um den Welttag gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September organisiert sie bereits zum siebten Mal die Aktionstage „Nix übrig für Verschwendung“. Partnerbetriebe geben dabei Tipps zur Abfallvermeidung und setzen Informationsmaßnahmen für Mitarbeiter, Bewohner und Gäste.

(Red)

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