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So spektakulär und gefährlich ist die Streif

Ein Horror-Sturz auf der Streif bedeutete für den Schweizer Daniel Albrecht 2009 drei Wochen Koma.
Ein Horror-Sturz auf der Streif bedeutete für den Schweizer Daniel Albrecht 2009 drei Wochen Koma. ©APA
Die schwierigste Abfahrt der Welt wirft fast jährlich einen Rennläufer ab. Und wer auf der Streif stürzt, der stürzt meist schwer. Eine Bilanz der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel.

Legendäre Fahrten, furchtbare Stürze, Karriereenden und echte Teufelskerle. Die Streif hat alles gesehen. Keine Abfahrtsstrecke der Welt ist ei den Rennläufern derart gefürchtet und respektiert.

Chad Fleischer
stürzt 1995 nach einem Top-Lauf am Zielsprung der Schweiz so schwer, dass beide Ski beim Aufprall förmlich explodieren, die Bindungen hat der US-Amerikaner nach an den Füßen. Dass er sich danach vor dem Publikum verbeugen kann, grenzt an ein Wunder.
Ebenfalls 1995 stürzte der Italiener
Pitro Vitalini
in der Traverse so schwer, dass er über das Sicherheitsnetz flog und sich am dahinter liegenden Hang mehrfach überschlug. Durch die große Menge an Neuschnee, die in der Nacht zuvor gefallen war, blieb Vitalini unverletzt. Am nächsten Tag wurde er 5. in der zweiten Abfahrt.

Der Vorarlberger Olympiasieger Patrick Ortlieb erlitt bei einem Sturz an der Hausbergkante unter anderem einen Trümmerbruch im rechten Oberschenkel. Dazu verletzte er sich an Hüfte und Knie. Die Karriere des Olympiasiegers war vorzeitig zu Ende. Ein Video des Sturzes war auf YouTube nicht zu finden.

Scott Maccartney
stürzt an seinem Geburtstag 2008 in der Streif-Abfahrt am Zielsprung schwer. Der US-Amerikaner muss für einen Tag in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Sein Comeback gibt er erst im Dezember 2008.
Im Abschlusstraining 2009 stürzte
Daniel Albrecht
so schwer, dass der Schweizer ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt und drei Wochen im Koma lag. Am 5. Dezember 2010, mehr als 22 Monate nach seiner schweren Verletzung, bestritt Daniel Albrecht wieder ein Weltcuprennen.
2011 beendete sein Horror-Sturz auf der Streif die Karriere von
Hans Grugger
. Bei einem Sturz in der Mausefalle zog er sich neben einer Lungenverletzung ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu. Er lag einen Monat auf der Intensivstation, und konnte auf Grund der Folgen seines Sturzes kein Comeback im Ski-Weltcup geben.
2016 wirft die Streif gleich drei Top-Läufer an der selben Stelle ab.
Streitberger, Reichelt und Svindal
stürzen nach der Hausbergkante im Linksschwung Richtung Traverse schwer.

Die großen Helden der Streif

Aber auf der Streif gibt es auch sportlich, spektakuläre Heldentaten die nicht im Krankenhaus enden.

Bode Miller
fuhr 2008 ein starkes Rennen, einige Meter davon allerdings auf der Abdeckplane eines Sicherheitszaunes. Mit beiden Skiern gut einen halben Meter über der Piste. Er stand am Ende des Tages als Dritter auf dem Podest.
Der Italiener
Kristian Ghedina
legte bei seinem letzten Streif-Rennen 2004 beim Zielsprung, dort wo davor und danach Karrieren ihr Ende fanden, die Ski in der Luft zum Spagat auseinander. An dieser Stelle sind Topläufer mit 140 Km/h unterwegs. Bei ca. 1:30 min im Video zu sehen, aber kaum zu glauben.
Der vielleicht beste Lauf aller Zeiten gelang
Stephan Eberharter
bei seinem Sieg auf der Streif 2004. Der Tiroler legte einen Traumlauf hin, der für viele Experten und Fans nach wie vor als das Beste gilt, was ein Rennläufer in der Hahnenkamm-Abfahrt je gezeigt hat. A 8:10 min im Video zeigt Eberharter der Streif die Zähne.
Eine Sensation schaffte
Franz Klammer
als er 1984 seinen vierten Sieg auf der Streif feierte. Einen Sieg, den ihm nach seinen Erfolgen 1975, 1976 und 1977 eigentlich niemand mehr zugetraut hatte.
Die
Klammer-Hysterie
auf der Streif 1977.

(Red.)

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