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So schätzt Niederlande-Legionär Ritzmaier Österreichs Test-Gegner ein

Marcel Ritzmaier im Trikot der österreichischen U21-Auswahl.
Marcel Ritzmaier im Trikot der österreichischen U21-Auswahl. ©APA/Erwin Scheriau
Marcel Ritzmaier kickt seit sechs Jahren in den Niederlanden. Vor dem Länderspiel in Wien gegen Österreich checkt der Mittelfeldmann die Form der "Oranje".
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Marcel Ritzmaier kennt den niederländischen Fußball. Der frühere österreichische U21-Nationalspieler ist bei Meister PSV Eindhoven groß geworden, die vergangene Saison spielte der 23-jährige Steirer auf Leihbasis beim Mittelständler NEC Nijmegen. Einen Favoriten für das Länderspiel-Duell des ÖFB-Teams mit Oranje am Samstag (20.30 Uhr, live auf ORF eins) in Wien hat er nicht ausgemacht.

“In der aktuellen Form, in der sich beide Teams befinden, ist es eine recht ausgeglichene Lage”, meinte Ritzmaier im Gespräch mit der APA. “Österreich ist im Moment in einem Flow. Da fällt alles so, wie sie es brauchen. Die Niederlande dagegen suchen im Moment ein bisschen.”

Niederlande-Team im Umbruch

Die EM in Frankreich hat der WM-Dritte von 2014 verpasst. Ritzmaier: “Das war für das ganze Land eine Riesenenttäuschung.” Die Talfahrt des niederländischen Nationalteams will er aber nicht überbewerten. “Wenn jeder Spieler das spielt, was er kann, sind sie sicher eine super Mannschaft”, betonte der Legionär.

Die Niederländer befinden sich im Umbruch. “Das ist eine sehr junge Mannschaft, das ist nicht immer ein Vorteil”, sagte Ritzmaier. In der EM-Quali seien auch noch Verletzungen und formschwache Spieler dazugekommen. “Da hat eine Karte in die andere gespielt. Aber gleich von einer großen Krise zu sprechen, finde ich übertrieben. Ich kenne die Spieler. Ich weiß, was die können. Wenn die 100 Prozent bringen, mache ich mir keine Sorgen.”

Ritzmaier: Auf diese Niederländer gilt es aufzupassen

Ritzmaier hat bei PSV bereits mit zahlreichen “Oranje”-Stützen zusammengespielt – darunter Mittelfeld-Organisator Kevin Strootman von der AS Roma oder Offensivstar Memphis Depay. Letzterer hat ein schwieriges erstes Jahr bei Manchester United hinter sich. “Es war irgendwie logisch. Von der Eredivisie in die Premier League, das ist schon ein meilenweiter Unterschied”, erklärte Ritzmaier. “Aber ich bin mir sicher, dass er es auch dort schafft.”

Depay zeichne neben seinen Qualitäten im Eins-gegen-Eins vor allem sein Auftreten aus. “Er strahlt so viel Selbstbewusstsein aus, dass sich sein Gegenspieler schon vorher denkt, das wird ein schwieriger Abend”, sagte sein ehemaliger Mitspieler. Aus dem aktuellen “Oranje”-Kader hob Ritzmaier zudem die Qualitäten von PSV-Innenverteidiger Jeffrey Bruma (“ein Wahnsinnsspieler”), Newcastles Georginio Wijnaldum und PSV-Stürmer Luuk de Jong hervor. “Die Niederländer sind gut im Kombinations- und im Kurzpassspiel”, meinte der Steirer. “Für Österreich spricht das Kämpferische und die Mentalität. Sie geben nie auf.”

“Ich glaube, dass Österreich die Gruppenphase übersteht”

Dem ÖFB-Team traut er daher auch bei der EM viel zu. Schlüssel sei der Auftakt am 14. Juni gegen Ungarn. “Es hängt viel vom ersten Spiel ab, wie das aufgeht.” Mit Leistungen wie in den vergangenen zwei Jahren sei viel möglich. “Die Mannschaft weiß um ihre Form, das gibt auch Selbstvertrauen. Ich glaube schon, dass sie die Gruppenphase überstehen werden.”

Auch für ihn selbst ist das Nationalteam ein Ziel. Elf Mal ist er für Österreichs U21 aufgelaufen. “Es ist für jeden jungen Fußball ein Traum, für sein Land zu spielen. Am Liebsten wäre es mir so schnell wie möglich.” Davor gilt es aber die persönliche Zukunft zu klären. Ritzmaier hat in Eindhoven noch bis 2018 Vertrag. Beim Meister wieder Fuß zu fassen, scheint schwierig. “Der Verein und ich sind offen, wenn etwas Interessantes daherkommt.”

Ritzmaiers Zukunft? “Ich halte mir alle Optionen offen”

Ritzmaier war 2010 von Austria Kärnten in den PSV-Nachwuchs gewechselt war und hatte ein Jahr später bei den Profis debütiert. Nach einer starken Saison 2013/14 bei Cambuur Leeuwarden ging es zurück nach Eindhoven. “Dort ist es von den Spielzeiten her aber nicht so aufgegangen wie erhofft”, sagte der Mittelfeldspieler. Auch seine jüngste Saison in Nijmegen war von Aufs und Abs geprägt. In 23 Pflichtspielen erzielte Ritzmaier zwei Tore.

Trainingsstart mit PSV ist Ende Juni. “Ich halte mir alle Optionen offen – die Niederlande, aber auch eine andere Auslandsstation”, sagte Ritzmaier. Mit einem möglichen Wechsel will er nach Möglichkeit nicht bis Ende der Übertrittszeit zuwarten. “Je früher das geklärt ist, desto besser.”

(APA, Red.)

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