Dafür werden die Gäste gehegt und gepflegt. Und wenn nötig auch wetterfest ausgerüstet. Wie zum Beispiel die Besucher von den Kapverdischen Inseln, die mit sehr leichtem Gepäck angereist waren. Kein Wunder bei durchschnittlich 25 Grad, die sie von ihrer Heimat gewöhnt sind. Doch Franz Rein und seine Mannen von der Hatler Musig fackelten nicht lange und organisierten zusätzliche Decken und hellblaue Regenmäntel, die nun mit Stolz getragen werden.
Für eine Woche ist die Volksschule Dornbirn-Mittelfeld die Heimstätte für 33 Turner aus Kap Verde und 50 aus Litauen. In den Klassen liegen sie Luftmatratze an Luftmatratze. Am Fußboden und auf den Fensterbänken stehen Koffer und Taschen herum. Über den Stühlen hängen T-Shirts. An einer provisorischen Leine wird nasse Wäsche getrocknet. Alles mutet ein bisschen nach karger Gemütlichkeit an. Doch die Kurzzeitbewohner empfinden das anders. Es ist warm hier und sauber, sagt Mariano in passablem Englisch. Und es gibt eine Turnhalle, in der sie ihre Kunststücke üben können. Denn die Kap- Verdier sind zum ersten Mal bei einer Weltgymnaestrada. Ein wunderschönes Ereignis, schwärmt der Teamchef der Akrobatikgruppe. Er will hier vor allem internationale Kontakte knüpfen. Da ist ihm das Wetter völlig egal. Na ja, ein bisschen kalt ist es schon, meint er dann doch.
Trotzdem fühlen sich alle wohl in ihren Unterkünften. Es fehlt schließlich an nichts. Es gibt genug Decken, Heizung ist an und für Kuchen sorgen die Musikantenfrauen auch. Einige junge Damen huschen die Treppe herauf. Mit nassen Haaren und in Bademäntel gehüllt. Wie der Alltag eben so ist. An den Computern, die im Eingangsbereich aufgestellt sind, herrscht ebenfalls reges Treiben. Vor allem die Mädchen aus Litauen nützen den kostenlosen Zugang ins Internet. Franz Rein lächelt nachsichtig.
Die Schule wird von Freiwilligen rund um die Uhr bewacht. Ohne Akkreditierungsnachweis kommt niemand hinein. Da sind wir ganz genau, betont Rein. Das gilt übrigens für alle rekrutierten Schulen.
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