So finden Österreichs Einbrecher ihre Opfer

Für Einbrecher sei vielmehr der geringe Widerstand wichtig - egal ob Gelegenheitstäter oder Profis. "Altbauten sind beliebt, alte Schlösser, Doppeltüren", erklärt KFV-Chefjurist Armin Kaltenegger bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Weniger attraktiv seien "Neubauten, sanierte Objekte, Alarmanlagen und die sichtbare Anwesenheit von Hunden."
Auch beim Diebesgut soll es schnell und einfach gehen. Wer einbricht, greife bevorzugt zu Bargeld, Schmuck und kleinen Elektronikgeräten. Um sperrige Gegenstände wie Fernseher müsse man sich weniger Sorgen machen. Das schwächste Versteck sei übrigens das Nachtkästchen.
Sicherheitstipps gegen Einbrüche
Die gute Nachricht: Laut KFV nehmen Wohnungseinbrüche ab. 64.000 Einbrüche wurden im Vorjahr in Österreich insgesamt vermeldet, rund 7.000 davon in Wohnräumen. Untere Geschosse seien besonders beliebt, so Kaltenegger. Das Kuratorium empfiehlt daher Sicherheitsglas sowie Alarmanlagen, die nicht deaktiviert werden müssen. Ein gekipptes Fenster sei dagegen "ein Geschenk" für die Täter. Einbrecher seien meist vormittags aktiv, wenn Wohnungen leer sind. Aber auch für kurze Sprünge aus der Wohnung gilt: alle Türen und Fenster fest abschließen - inklusive Keller. Denn der aktuelle Trend zeige "weniger Wohnraumeinbrüche, mehr Kellereinbrüche".
Manche Profis spionieren ihre Opfer wochenlang aus. Um keinen Verdacht zu erregen, helfe es, Licht mit Zeitschaltuhren zu steuern und Vorhänge tagsüber nicht dauerhaft zu schließen. Längere Abwesenheiten seien nur engen Vertrauten mitzuteilen, die idealerweise den Briefkasten leeren.
Neben technischen Vorkehrungen schrecke auch ein wachsames Umfeld ab, so Kriminalsoziologe Günter Stummvoll. Also wenn ein Täter das Gefühl habe, "dass hier die Menschen aufeinander aufpassen". Wird ein Einbrecher auf frischer Tat ertappt, raten die Experten aber davon ab, diesen zu stellen. Stattdessen sei die Polizei zu rufen und über Personenmerkmale, Tatzeit und Fluchtrichtung zu informieren.
Für die Studie wurden von November 2024 bis Jänner 2025 in sieben österreichischen Justizanstalten offene, freiwillige Gespräche mit 32 Einbrechern geführt. Dazu wurden Gerichtsakten analysiert und Kriminalisten befragt.
(APA)
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