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"So einen Winter wie im Vorjahr überleben wir nicht"

Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Lockdown für Wintersaison: Sporthändler Harry Rudigier aus St. Gallenkirch steht vor großen Herausforderungen und hat kein Verständnis für Impfskeptiker.

Die Vorzeichen für eine erfolgreiche Wintersaison sind alles andere als rosig. Das weiß auch Harry Rudigier nur zu gut. Im Montafon betreibt der Sporthändler mehrere Geschäfte, er lebt wie viele andere Menschen aus der Region vom Tourismus. "Die Situation ist prekär. Im Gegensatz zu anderen Branchen sind wir Sporthändler in den Tourismusregionen viel abhängiger von der Saison, als z.B. Unternehmen im urbanen Raum. In Sachen Förderung und Unterstützung vonseiten der Regierung sind wir durch den Rost gefallen", erzählt der gelernte Skibauer gegenüber VOL.AT. Besonders sauer stößt ihm die Impfskepsis auf, mit der er täglich konfrontiert wird, auch in seinem privaten Umfeld.

"Es hagelt Stornierungen"

"Wir ziehen mit und halten uns an sämtliche Vorkehrungen. Dadurch haben wir aber auch schon Kunden verloren, die den Maßnahmen oder der Impfung kritisch gegenüber stehen. Für mich absolut unverständlich, gerade in einer Region, die dermaßen vom Tourismus abhängt. Gerade das Weihnachtsgeschäft in unserer Region ist stark geprägt von Familien, die bei uns Urlaub machen wollen. Aufgrund der Hiobsbotschaft aus Deutschland hagelt es bei befreundeten Hoteliers jetzt reihenweise Stornierungen", führt der passionierte Wintersportler weiter fort. Gemeint ist die Einstufung Österreichs als Hochrisikogebiet und die damit verbundenen Quarantäne-Bestimmungen bei der Rückkehr.

Sporthändler Rudigier: "Kurzer, radikaler Lockdown für alle"

"Meiner Meinung nach braucht es einen radikalen, kurzen Lockdown für alle, angesichts der Zahlen. Dann ist die Saison vielleicht noch zu retten", führt der Montafoner fort. Seine Branche, also der touristische Sporthandel habe im Vorjahr bis zu 95 Prozent Umsatz eingebüßt. Heuer sind die Lager wieder voll und die Unternehmer haben viel finanzielles Risiko auf sich genommen und im Sommer eingekauft. Das hängt jetzt wieder auf der Kippe. "So einen Winter wie letztes Jahr, stemmen wir nicht noch einmal. Ich kann nur an jeden appellieren, sich impfen zu lassen. Darin sehe ich persönlich den einzigen Ausweg aus der Situation", schließt der Sporthändler.

(VOL.AT)

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