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Smartphones: Touch-Geräte sind die Zukunft

©AP
Mehr als 15 der 38,1 Mio. im zweiten Quartal weltweit verkauften Smartphones sind mit Touchscreens ausgestattet.

Dies entspricht fast 40 Prozent der gesamten Verkäufe. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren nur 11,7 Prozent über berührungsempfindliche Displays zu bedienen. Handys wie Apples iPhone oder HTCs Touch waren im ersten Halbjahr – neben Netbooks – der Kassenschlager in der Elektronikbranche. Zu dieser Erkenntnis kommt das Consulting-Unternehmen Canalys in einer kürzlich publizierten Untersuchung. “Der Trend geht definitiv hin zu Touchscreens. Besonders Multi-Touch auf Capacitive-Displays, wie es Apple im iPhone einsetzt, wird zunehmend populärer”, so Nicolas von Stackelberg, Analyst bei Sal. Oppenheim, im pressetext-Gespräch. Manche Hersteller hätten den Trend allerdings verschlafen und gingen Kompromisse bei ihren Touchscreen-Geräten ein. So sprang beispielsweise Nokia erst relativ spät auf den Zug auf.

Auch die Zahl der mit Tastatur ausgestatteten Smartphones stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht. Waren im zweiten Quartal 2008 noch 24,7 Prozent der weltweit verkauften Smartphones mit einem Keyboard ausgestattet, waren es ein Jahr später bereits 28 Prozent. Mitverantwortlich für diese Entwicklung ist das steigende Interesse an Blackberry-Smartphones des kanadischen Herstellers Research in Motion (RIM) und die zunehmende mobile Nutzung von Webseiten wie Facebook oder Twitter, bei denen viel getippt werden muss. Großer Verlierer der Entwicklung hin zu Touch- und Tastatureingabe bei Smartphones ist der normale Ziffernblock. Waren im Vergleichszeitraum 2008 noch 63,6 Prozent per Keypad zu bedienen, sind dies heute nur mehr 32,3 Prozent.

Nicht nur bei den Eingabemethoden, sondern auch bei den Betriebssystemen zeichnen sich Änderungen ab. Symbian verliert gegenüber 2008 zwar acht Prozent, bleibt mit 50,3 Prozent aber Marktführer. Mit 20,9 Prozent erreicht RIM Platz zwei – eine Steigerung von rund vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch Googles Android-Plattform wächst und erreicht rund drei Prozent. Der große Gewinner ist Apple. Der Marktanteil konnte von 2,1 auf 13,7 Prozent gesteigert werden. Weniger gut ist es Microsoft ergangen. Waren im zweiten Quartal 2008 noch 14,3 Prozent der verkauften Smartphones mit Windows Mobile ausgestattet, sind dies mittlerweile nur mehr neun Prozent. “Hier haben mehrere Faktoren mitgespielt. Einerseits die Einführung von Android, andererseits die Tatsache, dass Symbian mittlerweile ohne Lizenzgebühr genutzt werden kann”, so von Stackelberg. Die kürzlich angekündigte Zusammenarbeit mit Nokia dürfte die Position Microsofts weiter schwächen. Um mit den lizenzfreien Lösungen mithalten zu können, müsse man dazu übergehen, das Betriebssystem aus Redmond ebenfalls kostenfrei anzubieten.

Smartphones gelten unter den Canalys-Analysten als Kassenschlager. Für das laufende Jahr prognostizieren sie ein Wachstum des globalen Markts für intelligente Mobiltelefone von rund 14 Prozent. Anfang des Jahres blickte die Handybranche noch mit Sorge auf 2009. Nun scheint sie trotz des um sechs Prozent schrumpfenden Handymarkts der Boom bei Smartphones vor schlimmeren Umsatzeinbußen zu bewahren. Marktführer im Smartphone-Markt ist weiterhin Nokia. Die Finnen verloren zwar einen Prozentpunkt gegenüber 2008, sind jedoch mit 44,3 Prozent Marktanteil der mit Abstand größte Anbieter von intelligenten Mobiltelefonen. Bei Canalys führt man die leichten Verluste auf die verspätete Reaktion auf den Trend hin zu Touchscreens zurück. Weit abgeschlagen hinter Nokia findet sich RIM mit 20,9 Prozent – gegenüber 2008 ein Plus von rund vier Prozent.

Explodiert sind die Verkaufszahlen des iPhones. Hatte Apple im zweiten Quartal des Vorjahres noch einen Marktanteil von nur rund zwei Prozent, sind es nun schon 13,7 Prozent. “Das iPhone erlaubte erstmals veritable Internetnutzung für unterwegs und überzeugt mit intuitiver Benutzung”, so von Stackelberg. Dies spiegle sich auch in den Verkaufszahlen wider. So wurden vom iPhone 3GS bereits am ersten Wochenende eine Mio. Stück verkauft und auch die älteren Modelle, die Apple mittlerweile günstiger anbietet, finden unter preisbewussteren Kunden Absatz.

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