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Skulpturen „Flusskinder“ als stille Zeitzeugen

Andreas Rädler zeigt seine Ausstellung „Flusskinder“ in der Emser Bahnhofstraße.
Andreas Rädler zeigt seine Ausstellung „Flusskinder“ in der Emser Bahnhofstraße. ©TF
 Hohenems. Am vergangenen Samstag folgten rund 60 Interessierte der Einladung des Kunstschaffenden Andreas Rädler zur offiziellen Eröffnung seiner Dezennium-Ausstellung „Flusskinder“ in der Hohenemser Bahnhofstraße 13.Auf über 1.
Ausstellung mit über 80 großen Eisenskulpturen

400 Quadratmetern zeigt der Metallkünstler unter freiem Himmel über 80 bis zu vier Meter hohe Eisenskulpturen, die Materialien dafür stammen aus Vorarlberger Flüssen und wurden von Andreas Rädler in den letzten zehn Jahren gesammelt und verarbeitet. Seine Arbeit ist geprägt durch feines Gespür für Natur und Ursprünglichkeit. Daher werden die Fundstücke in ihrem Ursprung zu belassen, nicht verformt und nicht unnötig verändert. Die Einzelteile werden mit großer Sorgfalt gereinigt, sortiert und ausgewählt, um im Anschluss zu einem stimmigen Ganzen zusammengebaut zu werden.

 

Rädler lädt den Betrachter zu einm gemeinsamen Streifzug durch 10 Jahre des Entdeckens und Erschaffens ein. Dabei quert er so manchen Teil altehrwürdiger Geschichte bis zurück in das Industriezeitalter, von welchem ein ausgedientes Zahnrad des Fundortes Gütle berichtet. Oder jene Granatspitze als Reliquie verjährter Kriegswirren, gefunden bei Krumbach in der Bregenzer Ach. Präzise eingefügte Eisenspitzen deuten auf altvergangene Ingenieurskunst beim Bau der ersten Straßenbrücken hin. Massive rostüberzogenen Spundwandelemente dienen als Zeitzeugen der ersten Hochwasserschutzbauten für die Bregenzer Ach. Selbst das Wälderbähnle ist mit Schienen und Weichenelementen mit Inschriften des 20. Jahrhunderts vertreten.

Bei der rund einstündigen Führung gab der Künstler viele interessante Geschichten zu Fundort und den verbauten Fundstücken preis. Etwa über das Werk „Der Nächste bitte“, bei dem es sich um eine Anordnung leicht gebeugter aufrechter Elemente handelt. Rädler möchte damit auf die langen Wartezeiten bei Berhördengängen aufmerksam machen.

Der Besucher der Ausstellung ist aufgefordert die vierundzwanzig Stunden frei zugänglichen Pfade zu durchlaufen, um die einzelnen Arbeiten in Stille wirken zu lassen. Als sehr hilfreich erweist sich dabei der erklärende Ausstellungskatalog zur freien Entnahme im Eingangsbereich.

 

Daten und Fakten

 

o 93 Kunstwerke im Zeitraum von 2009 bis 2019
o Autodidaktisches Erlernen der Schweißtechnik 2009 „Achkind“
o Ausbildung: HTL Rankweil/Nachrichtentechnik und Elektronik
o Weltreisender und ehemaliger ORF Wien-Mitarbeiter/Technik
o seit 2004 Mitarbeiter bei Zumtobel Ligthing GmbH (Management Prüfprozesse)

 

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