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Skilegende Othmar Schneider feiert 80. Geburtstag

Götzis - Seinen 80. Geburtstag feiert am Mittwoch (27. August) Österreichs Skilegende Othmar Schneider in seiner Heimatgemeinde Götzis. Steckbrief und Eckdaten zu Othmar Schneider

Der Vorarlberger gewann 1952 bei den Olympischen Spielen in Oslo Slalom-Gold und war damit der erste österreichische Olympiasieger im alpinen Skisport. Die Karriere war jedoch sehr kurz, da Scheider nach Amerika ging und eine Skischule aufbaute. Er arbeitete dann auch als Ski-Trainer und war auch als Sportschütze erfolgreich. Heute lebt Schneider mit seiner Frau Irmgard abwechselnd in Götzis und in Lech am Arlberg.

“Das Slalomgold in Oslo war für mich überraschend”, erzählte Schneider beim Besuch der APA – Austria Presse Agentur, “denn eigentlich gehörte meine Liebe der Abfahrt.” Und in dieser Disziplin gewann Schneider in Oslo auch die Silbermedaille. “Leider gab es bei den Spielen 1952 keine Kombination, denn sonst hätte ich auch eine zweite Goldene gewonnen.” Nach einem Beinbruch erreichte Schneider bei den Spielen 1956 als Slalom-Titelverteidiger in Cortina d’Ampezzo nur den zwölften Rang.

Zusammen mit Christian Pravda und Toni Spieß sieht sich Schneider als Skipionier. “Weil wir damals die Technik revolutioniert haben. Wir waren die ersten, die den Schwung aus den Knien heraus eingeführt haben”, erinnerte sich Schneider zurück, “das war aber nicht etwas, was die Trainer uns beigebracht haben, das war für uns einfach natürlich.”

Schneider, der sich immer noch brennend für den Skisport interessiert und zuletzt während der Olympischen Sommerspiele in Peking besonders die Bewerbe der Sportschützen verfolgt hat, sagt, dass es früher viel einfacher war, erfolgreich zu sein: “Denn der Druck von der Öffentlichkeit und von Firmen und Sponsoren war nicht so groß. Wir waren ja die reinsten Amateure.” So bekamen Schneider und seine Kollegen vom ÖSV ein Paar Ski zur Verfügung gestellt.

“Ich wollte aber unbedingt Dynafit und Rossignol fahren, da ich überzeugt war, dass diese Ski besser waren, also fuhr ich nach Frankreich, um mir diese Ski selbst zu kaufen”, erzählte Schneider. “Dafür waren wir, gerade in der Zeit nach dem Weltkrieg, unheimlich stolz, für Österreich zu starten.

Schneider wuchs in Lech am Arlberg auf, wo ihn der Vater schon mit vier Jahren zum Skifahren mitnahm. Nach dem Besuch der Handelsakademie in Bregenz übersiedelte der Vorarlberger nach Innsbruck, um Pharmazie zu studieren. Schneider ging dann sehr früh nach Übersee, um in Boyne/Vermont eine Skischule aufzubauen.

“Das wurde mir durch meinen Olympiasieg ermöglicht, der Sieg öffnete mir viele Türen”, betonte der rüstige Pensionist, der unter anderem Edward “Ted” Kennedy, den jüngsten Bruder des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, unterrichtete. Der Vorarlberger übernahm schließlich auch eine Skischule in Chile und war bei den Weltmeisterschaften 1966 in Portillo Pistenchef.

1968 baute Schneider in Lech das Hotel Kristiania, das inzwischen von einer älteren Tochter geführt wird. “Den Namen Kristiania wählte ich bewusst, denn das ist der alte Name von Oslo”, erklärte Schneider. 1976 übernahm er schließlich die Firma Huber-Gerätebau, den weltgrößten Hersteller von Skikanten, in Götzis und war auch bis vor zehn Jahren in der Geschäftsführung von Huber-Trikot.

Doch der Vorarlberger war nicht nur erfolgreicher Skifahrer, sondern auch als Sportschütze bei Weltmeisterschaften mit Erfolg im Einsatz. “Leider durfte ich nie mehr bei Olympia als Schütze starten, da ich als Skilehrer kein Amateur mehr war”, erläuterte Schneider, der die Abschaffung des Amateur-Paragrafen bei Olmypia begrüßte. “Die US-Basketball-Profis, zum Beispiel, sind doch Attraktionen.”

Trotzdem durfte Schneider noch einmal zu Olympia fahren, als Trainer der österreichischen Schützen, und sein Schützling Rudolf Dollinger sorgte dann auch bei den Sommerspielen 1976 in Montreal mit Bronze für die einzige österreichische Medaille.

Heute genießt Schneider mit seiner Frau Irmgard die Pension, lebt im Sommer in seiner Villa in Götzis und im Winter in Lech, wo er immer noch Ski fährt. “Vor Jahren entdeckte ich Fotografieren als Hobby”, erzählte Schneider, der auch stolzer Besitzer eines hochmodernen Computers ist. “Damit bearbeite ich Bilder und schneide Videos.”

Auch seinem zweiten Hobby, der Jagd, geht der Jaguar-Fahrer immer noch nach. Noch vor zwei Jahren war er in Tansania auf Jagd, sein Büro schmücken Trophäen vom Wasserbüffel über Löwen bis zum Fell eines Grizzly-Bären.

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