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Skifahren nur für Einheimische - Gastro bleibt zu

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Die türkis-grüne Bundesregierung hat am Dienstag über die bevorstehenden Corona-Lockerungen nach dem harten Lockdown beraten.
"Vorarlberg live" mit Gastro-Sprecher Pansi

Diese werden dann am Mittwoch im Ministerrat beschlossen und gegen Mittag der Öffentlichkeit präsentiert. Angesichts der noch immer zu hohen Infektionszahlen ist nur mit sehr kleinen Öffnungsschritten zu rechnen. Als erstes werden Schulen und der Handel öffnen, hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bereits vor einer Woche angekündigt.

In welcher Form der Präsenzunterricht an Schulen kommende Woche wieder beginnt, wurde zuletzt noch diskutiert. Klar schien dem Vernehmen nach die Rückkehr der Pflichtschüler und Maturanten in die Schulen. Bezüglich der anderen Oberstufenschüler gab es zuletzt noch mehrere Modelle. Verschärft werden dürfte die Maskenpflicht ab der fünften Schulstufe.

Fix ist, dass am kommenden Wochenende alle 200.000 Lehrer und Kindergartenpädagogen zum Corona-Schnelltest aufgerufen sind.

Handel sperrt auf

Der Handel darf dagegen ab kommender Woche wieder öffnen. Unklar war zuletzt nur, ob dies schon ab 7. oder doch erst ab 9. Dezember erlaubt werden soll. Außerdem wird es eine Kundenbegrenzung geben, um große Menschenansammlungen in Geschäften und Einkaufszentren zu verhindern. Details will die Regierung nach dem Ministerrat bekannt geben.

"Scharfe" Kontrollen in Einkaufszentren

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat im Zusammenhang mit den bevorstehenden Lockerungen im Handel nach dem aktuellen Corona-Lockdown Kontrollen und Sanktionen in Einkaufszentren in den Raum gestellt. Um Massenaufläufe in Shoppingcentern zu vermeiden, müsste gerade in den großen Einkaufszentren und Möbelhäusern "mit Sicherheit scharf kontrolliert und sanktioniert werden", erklärte er gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Mittwoch-Ausgabe) laut einer Vorabmeldung.

In den Einkaufszentren brauche es auch ein besonderes Augenmerk auf die Zwischenflächen, wo es Sitzplätze und Takeaways gibt, so Kogler: "Das ist gerade im Winter wieder eine Zone, wo sich Gruppen bilden und auch Treffen organisiert werden können. Das ist eine Party für das Coronavirus."

Angesprochen auf etwaige Strafen, meinte der Vizekanzler: "Die Strafen sind nicht so gering." Die Frage sei, "ob man bei wiederholten Verstößen nicht auch Geschäftsschließungen durchführt", so Kogler.

Gastronomie bleibt geschlossen

Gastronomie und Kulturbetrieben dürften dagegen geschlossen bleiben. Erst im Jänner soll das Tourismusangebot wieder langsam hochgefahren werden, dazu wird es unterschiedliche Termine geben, ein Stufenplan sei in Ausarbeitung.

Selbiges dürfte auch für den Amateursportbereich gelten, wo etwa Fitnessstudios und Schwimmbäder geschlossen bleiben. Auch Friseure, Kosmetikstudios und Massageinstitute bleiben aller Voraussicht nach auch nach Ende des Lockdowns geschlossen.

Seilbahnen fahren

Außerdem hieß es in Koalitionskreisen, dass die Skilifte für Tagestouristen öffnen sollen - "Nicht gleich, aber gegen Weihnachten hin", berichtet die "Presse". Ihr Angebot richtet sich unter den gegebenen Umständen aber wohl nur an "Einheimische".

Die Hotels bleiben aber weiter geschlossen. Für den Finanzminister bedeutet das freilich, dass Entschädigungszahlungen nicht nur für den November geleistet werden müssen, sondern auch für den deutlich umsatzstärkeren Dezember.

ORF-III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher über die Skisaison:

Zehn Tage Quarantäne für Reiserückkehrer

Die Regierung plant zudem neue Reisebeschränkungen. Eine Verordnung zur Quarantänepflicht soll in Ausarbeitung sein, werden Beamte der APA am Abend vom "Standard" zitiert.

Wer aus Covid-Ländern zurückkehrt, muss demnach für zehn Tage in Quarantäne. Nach fünf Tagen solle man sich freitesten können. Betroffen sind Einreisende, die aus Staaten mit einer 7-Tages-Inzidenz von mehr als 100 nach Österreich kommen - das wären derzeit alle Nachbarstaaten. Die Maßnahme soll vor Weihnachten in Kraft treten und bis zum 10. Jänner gültig sein.

Kurz: "Öffnungsschritte behutsam setzen"

Man werde Öffnungsschritte "behutsam" vornehmen müssen, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag vor Journalisten.

Einmal mehr angekündigt hat Kurz, dass die Massentests wiederholt werden sollen. "Die Massentests werden selbstverständlich wiederholt", betonte Kurz. "In der Theorie wäre es perfekt, die ganze Bevölkerung zwei oder drei Mal zu testen." Damit könnte das Virus "so gut wie ausgelöscht werden". Allerdings stoße man hier an Grenzen der Verfügbarkeit und Logistik. Insofern müsse man das tun, was praktisch machbar sei.

Geplant ist laut Kurz daher die wiederholte Testung von besonders betroffenen Gruppen und Regionen, aber auch eine wiederholte Testung ganzer Bundesländer.

Tirol will Skigebiete für Einheimische öffnen

Während die Bundesregierung am Dienstag zu den anstehenden Öffnungsschritten berät, hat sich Tirols LH Günther Platter (ÖVP) über die Debatte hinsichtlich der Gefährlichkeit des Wintersports verwundert gezeigt. Es würde so getan, "als wäre der Wintersport der Virusbringer". Sollten die Infektionszahlen es zulassen, sprach er sich für eine Öffnung der Skigebiete trotz Reisewarnungen der Nachbarländer aus.

Platter zeigte sich erfreut, dass die Seilbahnwirtschaft auch für Einheimische aufsperren will, sollten noch keine Gäste aus dem Ausland kommen. Die Tourismusbranche brauche aber Entscheidungen für die "notwendige Planungssicherheit", richtete er der Bundesregierung bei einer Pressekonferenz nach der Regierungssitzung aus.

Durch den Massentest am kommenden Wochenende werde man die Reisewarnungen aber nicht wegbekommen. Da dürfe man sich keine "Illusionen" machen, stellte Platter klar. Immerhin liege man derzeit noch bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von 411.

(APA)

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