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Corona-Infektionen: Jedes zweite Pflegeheim betroffen

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Jedes zweite Pflegeheim in Vorarlberg ist derzeit von Corona-Fällen bei den Bewohnern bzw. Pflegekräften betroffen.

In den Pflegeheimen zeigt man sich größtenteils besser vorbereitet wie noch im Frühjahr, dennoch gab es auch im Herbst wieder Cluster in den Vorarlberger Heimen.

Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker nannte im Vorarlberg Live-Talk konkrete Zahlen was die Infizierten im Pflegebereich betrifft. So sind derzeit 25 Pflegeheime in Vorarlberg mit Corona-Infektionen unter den Heimbewohnern konfrontiert. Bei 13 dieser 25 Heime gibt es auch Corona-Fälle unter den Pflegekräften.

228 Corona-Fälle

Konkret gibt es aktuell 130 Pflegeheim-Bewohner und 98 Pflege-Mitarbeiter, die aktiv mit dem Virus infiziert sind.

Ländesrätin Wiesflecker macht keinen Hehl daraus, dass es beim momentanen Infektionsgeschehen immens schwierig ist, die Pflegeheime vom Virus abzuschotten. Trotzdem sei es wichtig, dass es keine Besuchverbote in den Heimen gibt. Allerdings ist derzeit nur ein Besuch pro Woche erlaubt.

Maßnahmen ausgereizt

Auch was die Sicherheitsmaßnahmen betrifft, sei eine weitere Verschärfung kaum möglich. Pflege-Mitarbeiter werden wöchentlich mittels eines Antigen-Tests getestet. Mehr ist laut Wiesflecker nicht zumutbar. Grundsätzlich sei die Personal-Situation in den Pflegeheimen äußerst angespannt, die Aufrechterhaltung des Pflegebetriebs sei aber gerade noch bewältigbar, erklärt die Landesrätin.

Etwas günstiger sei derzeit die Situation bei der mobilen Pflege. Hier gebe es derzeit nur vereinzelte Corona-Fälle.

Frauen stark betroffen

Besonders betroffen von der Corona-Krise sind derzeit vor allem Frauen, erklärt Wiesflecker in ihrer Funktion als Frauenlandesrätin. Die Mehrbelastung durch das Home-Schooling und Home-Office stellt vor allem die Mütter vor eine schwierige Situation. Zudem mussten viele Frauen ihre Arbeitszeit deutlich stärker reduzieren als Männer. Hier sei die Politik gefordert, die Frauen zu unterstüzten und ins Berufsleben zu holen.

Gastronomie leidet unter Lockdown

Als zweiten Gesprächspartner bei "Vorarlberg live" konnte VOL.AT-Chefreporter Pascal Pletsch den Gastronomie-Sprecher Mike Pansi begrüßen. Er sprach über die aktuell schwierige Lage in der Gastronomie. Vor allem die fehlende Planungssicherheit setze den Vorarlberger Gastronomen schwer zu. So wisse man bis heute noch nicht, wann die Gastronomie wieder aufperren darf.

Was die wirtschaftliche Sitution anbelangt, so habe zwar der vom Bund ausbezahlte Umsatzersatz geholfen, der Blick in die Zukunft sei dennoch ungewiss. Nachdem davon auszugehen ist, dass die Hotellerie und Gastronomie noch den gesamten Dezember geschlossen beleiben muss, fordert Pansi auf für das entgangene Weihnachtsgeschäft eine finanzielle Unterstützung vom Bund.

Auch der Ausblick in Sachen Wintertourismus sei nicht gerade rosig, so Pansi. Bis Mitte Jänner gebe es kaum Buchungen. Im schlechtesten Fall sei davon auszugehen, dass viele Unternehmen die Krise nicht überstehen könnten, befürchtet Pansi.

VORARLBERG LIVE am Dienstag, 01. Dezember 2020
Gäste: Landesrätin Katharina Wiesflecker und der Obmann der Fachgruppe Gastronomie Mike Pansi.

Die Sendung "Vorarlberg Live" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

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