Die Vorarlberger Bergbahnen dürfen ihren Betrieb zu Weihnachten aufnehmen. Um die finanziellen Verluste abzufedern, die mit diesem verspäteten Saisonstart verbunden sind, erhalten sie eine Entschädigung vom Bund. Gleichzeitig dürfen jedoch Hotellerie und Gastronomie erst am 7. Jänner 2021 wieder öffnen. Somit gibt es in den ersten zwei Wochen keine Einkehrmöglichkeiten am Berg.
Kritik an Gastro-Schließung
„In erster Linie freuen wir uns natürlich, dass wir überhaupt aufsperren dürfen. Auch der Umsatzersatz ist eine gute Lösung“, betont Andreas Gapp, Fachgruppenobmann der Vorarlberger Seilbahnen, ergänzt jedoch: „Was wir allerdings mit Sorge sehen, ist die Entkopplung von Tourismus, Gastronomie und Seilbahnen. Die Gastronomie am Berg nimmt eine ganz andere Funktion ein, als unten im Tal. Die Verpflegungseinrichtungen dienen in erster Linie dazu, sich aufzuwärmen, zu rasten und Energie zu tanken. Dass es hier keine angemessenere Lösung für die Skigebiete gibt und Wintersportler bis Anfang Jänner komplett auf Einkehrmöglichkeiten am Berg verzichten müssen, ist wenig nachvollziehbar“.
Wirtschaftlicher Balanceakt
Dass der Tourismus und die Seilbahnen voneinander entkoppelt werden, wirkt sich auch auf anderer Ebene auf die Skigebiete aus: Der Tourismus in Vorarlberg ist in einem hohen Maß vom Übernachtungsgast abhängig. Da die Hotellerie bis Jänner geschlossen hat, bricht diese Gästegruppe in den Skigebieten weg.
Die Vorarlberger Seilbahnen hätten sich deshalb gewünscht, dass jene Skigebiete, die hauptsächlich einheimische Gäste haben, ihren Betrieb aufnehmen und jene, die größtenteils vom Übernachtungsgast abhängig sind, geschlossen halten können. "Da dies nun nicht der Fall ist, stehen die Skigebiete vor einem wirtschaftlichen Balanceakt", befürchtet Gapp. „In der ersten Zeit werden einige Skigebiete vermutlich nicht alle Anlagen öffnen können, da dies unter den gegebenen Umständen aus wirtschaftlicher Perspektive einfach nicht möglich ist“, erklärt der Fachgruppenobmann.
Ein besonderer Winter
"Am Ende freuen wir uns aber, dass wir überhaupt unseren Gästen wieder ein Angebot bieten dürfen – auch wenn es ein ganz besonderer Winter werden wird“, sagt Gapp abschließend.
(red)
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