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Skicross: Unter ÖSV-Fittichen wurde für Olympia alles professioneller

Mit großen Erwartungen gehen die österreichischen Skicrosser in die kommende Weltcup- und Olympiasaison. In der Vorbereitung wurde bereits besonders Richtung Vancouver gearbeitet, wo Skicross erstmals auf dem Olympia-Programm steht.

Während Skicross im internationalen Verband FIS in der Sparte Freestyle untergebracht ist, ging der österreichische Verband (ÖSV), der die “wilden Hunde” vor einem Jahr erstmals unter seine Fittiche nahm, einen anderen Weg und teilte sie dem Alpinlager unter Sportdirektor Hans Pum zu. “Weil es im Skicross viele alpine Elemente gibt, und wir da auf die Erfahrungen und das Know-How von Pum bauen konnten”, begründete ÖSV-Generalsekretär Klaus Leistner.

Der Erfolg gibt den ÖSV recht: In der Vorsaison wurde Andreas Matt, Bruder des Slalomstars Mario, Weltmeister vor seinem Landsmann Thomas Zangerl. Die Innsbruckerin Karin Huttary holte ebenso den Vizeweltmeistertitel und Katharina Gutensohn, einst erfolgreiche alpine Skiläuferin im ÖSV und im deutschen Skiverband, wurde im Weltcup Gesamtzweite. Neu im Team ist Christoph Alster. Im Vorjahr noch im Alpinweltcup am Start, nimmt der Vorarlberger nun als Quereinsteiger ebenfalls die Olympia-Qualifikation im Skicross in Angriff. In Innichen trifft er u.a. auf seinen Ex-Kollegen Daron Rahlves (USA).

Pum streute auf einer Pressekonferenz in Innsbruck am Donnerstag seinen neuen Schützlingen auch Blumen: “Es ist eine Ehre mit dieser netten Gruppe zu arbeiten. Sie dankte uns die Unterstützung ja mit tollen Erfolgen.” Rund 250.000 Euro stehen den drei Damen und vier Herren des Nationalkaders zur Verfügung. Dafür wurde mit Mario Rafetzeder ein hauptberuflicher Trainer engagiert, dazu noch ein Physiotherapeut und ein Servicemann.

Markus Wittner, Oldboy unter den Skicrossern, sprach von einer sensationellen Entwicklung. “Für uns ist das alles wie ein Wunschkonzert. Plötzlich stehen uns die Trainingspisten der Alpinen, sei es auf der Reiteralm oder in Sölden, zur Verfügung. Früher haben wir uns das alles selber organisieren müssen.”

Dementsprechend groß sind nun auch die Erwartungen bei den Athleten selbst. Weltmeister Andreas Matt oder Katharina Gutensohn haben als klares Ziel eine Olympiamedaille in Vancouver im Visier. “Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen Weltcup oder Olympia, sage ich klar: Eine Olympiamedaille muss her”, hat sich die dreifache Mutter Gutensohn, die als alpine Speedfahrerin bei Spielen bisher Pech hatte, schon festgelegt.

Auch das Training wurde speziell für den Saisonhöhepunkt in Kanada abgestimmt. Das exakt gleiche Startgate, das es Cypress Mountain geben wird, wurde angeschafft. In der Saisonvorbereitung wurde speziell die sogenannte Wu-Tang-Variante direkt nach dem Start geübt. “Ich habe mich zum Beispiel beim Start, der früher meine Schwachstelle war, extrem weiterentwickelt”, bekannte Weltmeister Matt.

Und auch wenn für die Skicrosser in den vergangenen einhalb Jahren beim ÖSV alles professioneller wurde, gab Pum den Athleten noch einen Tipp für die neue Saison mit: “Wichtig ist, dass ihr die wilden Hunde bleibt.”

Vorgestellt wurde bei der Pressekonferenz auch das heimische Weltcuprennen in Oberndorf bei St. Johann in Tirol, das am 5. Jänner als Nachtrennen über die Bühne gehen wird. Zur zweiten Auflage wurde der Parcours um 200 Meter verlängert, es gibt einen extrem schwierigen Startbereich. Für die Fans, rund 5.000 werden erwartet, werden zusätzliche Tribünen aufgestellt.

Der Weltcupkalender Skicross:
21./22. Dezember: Innichen (ITA)
5. Jänner: Oberndorf/St. Johann (AUT)
9. Jänner: Les Contamines (FRA)
13. Jänner: Alpe d’Huez (FRA)
20. Jänner: Blue Mountain (CAN)
24. Jänner: Lake Placid (USA)
30. Jänner (Mt. Gabriel (CAN)
3. März: Norjefell (NOR)
6. März: Branas (SWE)
11. März: Grindelwald (SUI)
14. März: Meiringen-Hasliberg (SUI)
20. März: Sierra Nevada (ESP).

Das ÖSV-Nationalteam: Karin Huttary, Katharina Gutensohn, Katrin Ofner.
Herren: Markus Wittner, Andreas Matt, Thomas Zangerl, Patrick Koller.

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