Bis zu 1.600 Tiere werden in Vorarlberg jährlich “auf die Straße gesetzt”. Manchmal sind es traurige Schicksale, die einen Menschen zwingen, sich von seinem Gefährten zu trennen. Mitunter wird ein Tier aber auch ins Tierheim abgeschoben.
Bei den Hunden trifft dieses Schicksal allzu oft junge Rüden. Gerade in die Pubertät gekommen, versuchen viele ihre Grenzen zu testen. Verhalten, das bei einem Welpen vielleicht noch niedlich wirkte, ist es bei einem heranwachsenden Hund plötzlich nicht mehr. Lautes Bellen und Knurren, das Beißen eines vierbeinigen Kameraden, Ungezogenheit, Zerstörungswut oder das Schnappen nach dem Besitzer – einige von vielen Gründen, die bei der Abgabe genannt werden. Dass dahinter jedoch die Überforderung oder Unwissenheit der Besitzer stehen kann, will niemand hören. Das unverstandene Tier landet im Heim. Doch wer sich einen Hund nach Hause holt, muss nicht nur Liebe investieren, sondern auch viel Zeit und Geduld. Und ein Hundekurs tut nicht nur dem Vierbeiner gut, sondern auch dem Besitzer. Es macht sicherer im Umgang und es stärkt die Beziehung zwischen Tier und Mensch.
Nicht wenige Schützlinge des Tierheims haben viel Leid hinter sich. Sie wurden vernachlässigt, misshandelt, nicht artgerecht aufgezogen, aus ihrer bekannten Umgebung herausgerissen, ausgesetzt, verlassen. Alleingelassen zu werden verstört und bedeutet mitunter einen massiven Vertrauensverlust in den Menschen.
In Vorarlberg kümmert sich um diese Tiere ein engagiertes Team an Tierpflegern. Hier werden sie umsorgt, gepflegt, medizinisch betreuut und so oft wie möglich mit Streicheleinheiten verwöhnt. Doch so passioniert die Mitarbeiter in der Martinsruh auch sind, sie können nicht ersetzen, was die leidgeprüften Wesen am meisten brauchen: ein Zuhause, eine Bezugsperson, tierliebhabende Hundekenner mit viel Einfühlungsvermögen.
Ein dementsprechend schweres Schicksal hat auch Alaskan Malamute Skalli hinter sich. Aus treuherzigen Augen blickt er einen an. Ein stattlicher Rüde mit sanftem Wesen, eine rassetypische Zeichnung in Schwarz-Weiß zieht sich über sein dichtes Fell. Er ist groß und kräftig gebaut, er will gefordert werden – man bedenke, seine ursprünglichen Wurzeln finden sich in Alaska. Und genau genommen ist er in unseren Breitengraden schlichtweg fehl am Platz.

Seine Freundlichkeit kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Skalli eines nicht ist: einfach. Selbstverständlich ist er durch die Arbeit der Tierheim-Mitarbeiter gut (re-)sozialisiert. Vermutlich seinen schlechten Erfahrungen geschuldet, hat der so stattliche Rüde jedoch Angst vor dem Alleinsein. Von seinen ersten Besitzern den ganzen Tag über in eine kleine Wohnung gesperrt, brachte ihn sein bitterliches Heulen ins Tierheim. Seine zweiten Besitzer, ein junges Paar, meinten es gut mit ihm. Und doch waren sie gezwungen, ihn wieder zurückzubringen: Mit dem Neugeborenen der Familie kam der Vierbeiner nicht klar.
Denn der heute Sechsjährige will seinen Menschen für sich alleine haben. “Mit anderen Hunden kommt Skalli prinzipiell gut klar. Solange es nicht ums Fressen oder sein geliebtes Frauchen oder Herrchen geht. Da teilt der Große ungern und reagiert eifersüchtig”, berichtet Tierpfleger Marco Milohnic, während er dem Hund über den Kopf streicht.

Und meint weiter: “Skalli wünscht sich vor allem einen großen Garten mit Aussichtspunkt, wo er seiner Rasse entsprechend auch einmal richtig laut heulen darf. Natürlich nimmt er auch Streichel- und Schmuseeinheiten liebend gerne entgegen. Normale Spaziergänge und Schwimmen gehören zu seinen Lieblingsbeschäftigungen”.
Tierpfleger Marco mit und über Skalli:
Tierpate werden – wie und warum
Der Betrieb eines Tierschutzheimes erfordert beträchtliche finanzielle Mittel. Immerhin werden im Schnitt jährlich 1.400 Heimtiere aufgenommen, gepflegt und tierärztlich betreut. Die Pfleger arbeiten stets mit dem Ziel vor Augen, die Tiere möglichst schnell in ein bestmögliches Zuhause zu vermitteln. Um diese Aufgabe jedoch wahrnehmen zu können, ist das Tierheim auf finanzielle Hilfe angewiesen. Denn mit jedem Tier, das in der Martinsruh aufgenommen wird, steigen auch die Ausgaben. “Darum ist es so wichtig, dass unsere Tiere Paten bekommen und mit einem kleinen monatlichen Beitrag unterstützt werden”, so das Tierheim.
Eine kleine Spende mit großer Wirkung
Privat unterstützt die VOL.AT-Redaktion das Tierschutzheim seit Jahren. Mit der Patenschaft soll zusätzlich einem jener Vierbeiner geholfen werden, der schon länger auf ein Zuhause wartet.
Die Beiträge einer Tierpatenschaft sind je nach Art des Tieres gestaffelt. Die Patenschaft beläuft sich
- für ein Kleintier auf monatlich 4 Euro oder jährlich 48 Euro
- für eine Katze auf monatlich 8 Euro oder jährlich 96 Euro
- für einen Hund auf monatlich 12 Euro oder jährlich 144 Euro.
Alle Informationen rund um eine Tierpatenschaft finden sich auf der Homepage des Tierschutzheimes. Das Antragsformular steht hier als Download zur Verfügung.
Verschmuste Gefährten suchen ein Zuhause
Aktuell warten 18 Hunde, 15 Stubentiger und 30 Kleintiere auf Tierfreunde, die ihnen auf Dauer ein liebevolles und artgerechtes Zuhause schenken. Alle übrigen Tiere in Dornbirn befinden sich entweder in tierärztlicher Behandlung, in Quarantäne oder es handelt sich um Fundtiere, die noch nicht zur Vermittlung frei sind.
Wer sich vorstellen kann, Skalli oder einem seiner Gefährten ein passendes Zuhause bieten zu können, kann dem Tierheim zu den vorgegebenen Öffnungszeiten einen Besuch abstatten.
Vorarlberger Tierschutzheim
Martinsruh 5, 6850 Dornbirn
[googlemaps]
Öffnungszeiten:
Montag – Donnerstag: nach Terminvereinbarung
Freitag und Samstag: 14 bis 17 Uhr
Sonntag und Feiertag: geschlossen
Kontakt:
Tel: 05572 / 296 48
Fax 05572 / 296 48 – 12
Mail: info@tierheim.vol.at
Web: tierheim.vol.at
(red-jim)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.