FRASTANZ Wenn der Chor „SingKlang“ dieses Jahr fünf Jahre alt wird, blickt er bereits auf eine bewegte Geschichte zurück. Die Initiative zur Chorgründung in Amerlügen geht auf Chorleiterin Magdalena Fingerlos zurück. Ihrem Aufruf im November 2015 folgten gleich 19 Sänger, die großteils aus der kleinen Frastanzer Parzelle Amerlügen kommen.
Im Mittelpunkt des gemeinsamen Singens steht die Freude an der Musik. Zugleich will der Chor aber auch die Geselligkeit und einen respektvollen Umgang miteinander sowie freundliche Beziehungen auch zu anderen Vereinen und Chören in Frastanz pflegen.
Breites Repertoire
Seit der Gründung steht „SingKlang“ für ein außergewöhnlich vielseitiges musikalisches Repertoire, dass von heimischen Klängen bis hin zu internationaler Chormusik reicht. Beliebt sind auch Folk-Rock und Gospel in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Schwedisch und Zulu. Sogar eine eigene Chorhymne stimmen die Sänger immer wieder gerne an. Der junge Verein kann schon auf Auftritte im Festspielhaus in Bregenz, auf der Kulturbühne AmBach sowie einer Benefizveranstaltung in der Wallfahrtskirche St. Leonhard im Lungau, wo die talentierte Chorleiterin aufgewachsen ist, zurückblicken. Die Virtuosität des Chors zeigt sich auch darin, dass viele ein Musikinstrument spielen. Klavier, Violine, Cello und Gitarre werden immer wieder gern bei Auftritten eingebunden.
Inzwischen zählt „SingKlang“ 26 Mitglieder, die sich noch bis vor kurzem wöchentlich zur Probe trafen. Die derzeitige Situation und das Corona-Virus stellen den Chor vor die größte Herausforderung seit seiner Gründung. Gemeinsame Proben können bis auf weiteres nicht stattfinden. Was aber nicht heißt, dass der Chor nicht weiter aktiv ist.
Echtes Miteinander
„Auch wenn wir uns derzeit nicht treffen können, sind wir trotzdem verbunden. Zum Beispiel per WhatsApp. Die Sehnsucht nach Kontakt und nach dem Singen steigt bei den Chormitgliedern, das kann man in den Kommentaren rauslesen“, weiß Fingerlos. Ermutigende Lieder helfen nun durch die schwere Zeit. „Die Idee einer Videobotschaft vom SingKlang an die Gemeinde von Christian Neyer kam gerade recht. Mir is gleich das Lied „Lean on me“ von Bill Withers in den Sinn gekommen“, erklärt die Chorleiterin.
Synchron vereint
Mit „Lean on me“ schrieb Bill Withers, der Ende März verstorben ist, eine Hymne an die Menschlichkeit. Dass Chorleiterin Magdalena Fingerlos gerade diesen Song aufgriff und dazu die Stimmen des Chors per Video sammelte, ist kein Zufall. Achtzehn Stimmen schnitt die engagierte Chorleiterin dabei synchron zu einer beeindruckenden Video- Collage zusammen, die mit großer Resonanz im Lokalfernsehen ausgestrahlt wurde.
Das alljährlich im Juni stattfindende „Frühlingskonzert“ wird dieses Jahr verschoben werden müssen, um die Bekämpfung des Virus solidarisch mitzutragen. Die Proben fallen noch mehrere Wochen aus. Doch der Chor wächst noch enger zusammen, und die gemeinsame Vorfreude auf das fünfjährige Jubiläum im Herbst ist schon groß.
Interview: Warum bist du bei SingKlang Amerlügen aktiv?
Günter Kara, Obmann SingKlang Amerlügen, Tenor, 55 Jahre
“Das Singen ist für mich Kreativität und Entspannung zugleich. War der Tag auch noch so anstrengend, nach der Chorprobe fühle ich mich wie befreit. Ganz besonders gefällt mir der Zusammenhalt im Chor und unsere freundlichaftliche Verbundenheit.”
Andrea Gorsewski, Alt, 47 Jahre
Als wir vor fünf Jahren nach Vorarlberg gezogen sind, hatte ich bereits den Wunsch wieder in einem Chor mitzusingen. Als dann Magdalena Fingerlos, unsere Nachbarin und Chorleiterin, vor der Türe stand und anfragte, musste ich nicht lange überlegen. Magdalena vereint uns mit unglaublicher Energie und bringt uns zu einem gemeinsamen Klang, der auch die Menschen begeistert, die zu unseren Konzerten kommen.
Carmen Marte, Sopran, 44 Jahre
Ich habe noch nie in einem Chor gesungen und dachte mir okay, das versuche ich jetzt einfach mal. Fast 5 Jahre später, wird nun keine Probe mehr verpasst. Magdalena unsere Chorleiterin ist mitreißend und einfach hinreißend. Spaß, Freude und Zusammenhalt ist mit unserem Gesang gewachsen.
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