Simgun-Insolvenz wird zur Millionenpleite: Zwei Großgläubiger betroffen

Wo die Hauptgläubiger herkommen
Das Unternehmen aus Götzis war im Bereich professioneller Duellsimulatoren für Militär und Polizei tätig – es gibt anerkannte Forderungen von über einer Million Euro – die beiden Hauptgläubiger kommen aus Ostösterreich und der Schweiz.
Vor zweieinhalb Jahren ist das in der Rüstungsbranche tätige Unternehmen Simgun GmbH mit Sitz in Götzis in die Insolvenz gegangen. Jetzt geht aus der Insolvenzdatei hervor, dass das Konkursverfahren mit einer Quote von 4,34 Prozent rechtskräftig abgeschlossen wurde.
Zwei Hauptgläubiger
Nach Angaben von Nathaniel Heinritz, dem Leiter des KSV1870 Vorarlberg, belaufen sich die vom Masseverwalter schlussendlich anerkannten Forderungen auf rund 1,2 Millionen Euro. Betroffen seien insgesamt 18 Gläubiger, davon zwei Dienstnehmende. Jeweils 500.000 Euro an Forderungen würden allein auf zwei Gläubiger entfallen, nämlich auf eine Bank aus Ostösterreich und ein Dienstleistungsunternehmen aus der Schweiz. "Diese beiden Gläubiger machen folglich den Großteil dieser millionenschweren Forderung aus."
Internationale Verflechtungen
Dass sich das Verfahren über ein vergleichsweise kleines Unternehmen derart lange hinzog, begründet Heinritz mit den internationalen Verflechtungen der Geschäftsbeziehungen, die bis nach Neuseeland reichen würden. Im Zuge des Verfahrens habe man unter anderem abklären müssen, inwieweit sich ein Einfordern von diversen Forderungen rechne, nachdem es eine Reihe von Gegenforderungen gegeben habe.
Duellsimulatoren für Polizei und Militär
Die 2007 gegründete Simgun GmbH war auf den Handel mit Duellsimulatoren spezialisiert, die unter anderem von Militär und Polizei für das Training genutzt werden. Geschäftsführender Gesellschafter war Patrick Riedesser, Miteigentümer war Marcel Thoma. Die Firma sei unter anderem mit dem Österreichischen Bundesheer und der Bayerischen Polizei in Geschäftsbeziehung gestanden. Dabei ging es um akustische Abschussdarstellungsgeräte und Lasertrainingssysteme.
Die Ursachen des Vermögensverfalles wurden damals mit einer nicht abgeklärten "Zession" und der daraus resultierenden Einfrierung des Geldes bei der Hausbank der Schuldnerin begründet, im Stillstand einer Laserentwicklung für die deutsche Polizei und im Entzug des Zuganges zur eigenen Homepage. Dadurch seien auch keine Neukundenanfragen mehr möglich gewesen. (gübi)
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