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Siegessichere "Democrats Abroad" feiern durch die Wahlnacht

Obama-Shirts, US-Flaggen in jeder erdenklichen Form und Größe, englisch-deutsches Stimmengewirr. Bereits gegen 23.00 Uhr tummeln sich Dutzende Menschen vor dem "Lion Rampant Pub" im 19. Bezirk, über dem ein riesiges "Obama08"-Banner prangt. Video 

Die Stimmung ist ausgelassen, wirkt siegessicher. Es wird geplaudert und gescherzt, ein Glas zerklirrt auf dem Gehsteig. Im Lokal ein ähnliches Bild: Die schweißüberströmten Barkeeper können den Ansturm kaum bewältigen. Die “Democrats Abroad Austria” haben zur parteiinternen Wahlparty geladen.

Der US-Austauschstudent David Ince ist von dem Tumult begeistert. So wie viele Amerikaner ist er überzeugt, dass es nach der Ära Bush den von Obama beworbenen “Change” geben muss. “Unser Land braucht jetzt einen Demokraten, keinen Bush-light”, pfaucht er. Dass viele so denken, bestätigt Katie Solon, Vorsitzende der “Democrats Abroad Austria”.
In letzter Zeit habe sich die Zahl der registrierten Demokraten in Österreich verdreifacht. Ihre wahlkämpferische Begründung: “Obama, Hillary, der Krieg und Bush. Ich bin sicher, dass Obama gewinnt. Die Wahl des “Electoral collage” ist kein Problem”, meint Solon siegessicher.

Die “Democrats Abroad” haben inzwischen ein weltweites Netzwerk aufgebaut, dass es US-Bürgern aus mehr als 30 Ländern ermöglicht, relativ einfach – per Online-Registrierung – an den Wahlen teilzunehmen. Anders als die Republikaner sind die “Democrats Abroad” auch durch 22 Delegierte am demokratischen Parteikonvent vertreten und somit in die Kür des demokratischen Präsidentschaftskandidaten eingebunden.

Immer wieder wird es in dem dunstigen Lokal laut. Erste “exit polls” zeigen einen deutlichen Vorsprung von Obama, der Jubel setzt sich fort, als Bill Clinton auf dem Bildschirm erscheint. Clinton genießt in der demokratischen Community “abroad” eine Art nostalgischen Kultstatus.
Unter Clinton – so finden viele – war das Image der USA noch in Ordnung und die Beziehungen zu Europa, der neuen Heimat, viel besser. “Zwei Themen sind für uns hier in Österreich besonders wichtig”, erklärt Solon. “Die Opposition gegen den Irak-Krieg und dass unser guter Ruf “down hill” geht. Wir leben hier in Europa und sehen das jeden Tag.”

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