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Sieg für die Elfenbeinküste

Die Elfenbeinküste hat sich am Mittwochabend vor 66.000 Zuschauern in München nach 0:2-Rückstand mit einem hochverdienten 3:2-(1:2)-Sieg über Serbien-Montenegro von der WM-Bühne verabschiedet.

Damit schaffte der WM-Debütant aus Afrika, zuvor jeweils 1:2-Verlierer gegen Argentinien und die Niederlande, auch ohne Superstar Didier Drogba den ersten Endrunden-Erfolg und sicherte sich Platz drei in der „Horror-Gruppe“ C.

Für die Balkan-Kicker, die nach dem 0:1 im Holland-Match beim 0:6-Debakel gegen die Südamerikaner böse unter die Räder gekommen waren, blieb dagegen punktlos nur der vierte und letzte Platz. Der Gruppensieg ging nach einem torlosen Remis im Parallelmatch an die Argentinier vor den Niederländern, die ebenfalls sieben Zähler sammelten, aber die schlechtere Tordifferenz aufwiesen. Damit treffen die Südamerikaner im Achtelfinale auf Mexiko, während es das „Oranje-Team“ mit Portugal zu tun bekommt.

Die Serben verwerteten in dem für den Aufstieg bedeutunglosen Match bei strömendem Regen gleich ihre erste Chance gegen die von Beginn weg dominierenden Ivorer: Nach einem Idealpass über 40 Meter von Mittelfeldregisseur Dejan Stankovic besorgte der goldrichtig gestartete 2,02-m-Mann Nikola Zigic in eiskalter Torjäger-Manier die Führung (10.). Neun Minuten später hätte es eigentlich 1:1 heißen müssen, aber nach Keita-Vorarbeit scheiterten aus kurzer Distanz sowohl Aruna Dindane (Fußabwehr von Tormann Jevric) als auch Kanga Akale kläglich (19.). Diese Fahrlässigkeit wurde bereits im Gegenzug bestraft, als Sasa Ilic nach weitem Pass von Predrag Djordjevic und haarsträubendem Fehler von Kapitän Cyrille Domoraud auf 2:0 stellte (20.).

Der Anschlusstreffer der Elfenbeinküste resultierte aus einem Handelfer, den der Neo-Salzburger Milan Dudic verschuldete (35.). Aruna Dindane musste allerdings zweimal zum Penalty antreten, weil beim ersten, ebenfalls erfolgreichen Versuch einer seiner Teamkollegen zu früh in den Strafraum gelaufen war (36., 37.). Noch vor der Pause wurden die Serben auf zehn Mann dezimiert, da der für den verletzten Mladen Krstajic eingewechselte Albert Nadj nur eine knappe halbe Stunde benötigte, um nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz geschickt zu werden (45.+1).

Deshalb wurde der Druck der Ivorer nach dem Wechsel noch stärker und es folgten hochkarätige Chancen in Hülle in Fülle: So zog etwa ein Schuss von Arouna Kone nur knapp am langen Eck vorbei (61.), und eine wahre „Granate“ von Blaise Kouassi aus mehr als 30 Metern knallte gegen die Latte (62.). In Minute 67 war es dann aber soweit, Dindane traf nach schwerem Abwehrfehler der Serben per Kopf zum verdienten Ausgleich. Den Siegtreffer besorgte der eingewechselte Stürmer Bonaventure Kalou aus einem weiteren Handelfer (86.), erneut war Dudic der Übeltäter (84.). Im Finish sah auf Seiten der Afrikaner noch Domoraud wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (92.).

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