Als sechsmaliger Weltmeister steuerte Lewis Hamilton den extra für ihn reservierten Parkplatz an, dann kletterte er mit der britischen Fahne stolz auf seinen Silberpfeil. Mit Platz zwei beim Großen Preis der USA schnappte sich der Mercedes-Superstar seine sechste WM-Krone und ist jetzt nur noch einen Titel von Michael Schumachers Rekord entfernt. "Das ist überwältigend. Es sind so viele Emotionen", sagte der 34-Jährige, ehe ihm auch der in Austin früh ausgeschiedene Sebastian Vettel hinter dem Podium kurz gratulierte. Den Sieg in Texas hatte Hamilton zwar seinem Teamkollegen Valtteri Bottas überlassen müssen. Bei nun 67 Punkten Vorsprung auf den Finnen aber ist der Champion in den letzten beiden Rennen uneinholbar.
Nur Schumacher erfolgreicher
"Ich kann es einfach nicht glauben", jubelte Hamilton am Boxenfunk, nachdem er die Angriffe des drittplatzierten Red-Bull-Piloten Max Verstappen auf den letzten Kilometern noch abgewehrt hatte. Für den Briten war es schon das dritte Mal, dass er in Austin vorzeitig einen Titelgewinn feiern durfte.
Nur Schumacher war mit sieben WM-Triumphen noch erfolgreicher als Hamilton, der den fünfmaligen Champion Juan Manuel Fangio hinter sich ließ. Zum sechsten Sieg in Texas aber reichte es für den 34-Jährigen trotz gewagter Reifenstrategie nicht, weil Bottas ihn kurz vor Schluss noch überholte. "Das ist ein schöner Sieg, es fühlt sich gut an. Riesenglückwunsch an Lewis", sagte der 30-Jährige.
"Nie ein Ziel, Michael zu erreichen"
Nach seinem sechsten Formel-1-Titel denkt der alte und neue Weltmeister Lewis Hamilton nach eigenen Worten noch nicht daran, die Bestmarke von Michael Schumacher im kommenden Jahr einzustellen. "Michael zu erreichen, war nie ein Ziel für mich. Ich hätte gedacht, dass es nicht möglich ist, überhaupt nur in die Nähe von Michael zu kommen", sagte der britische Mercedes-Fahrer in Austin.
"Ich möchte jetzt gar nicht an die Zahl Sieben denken, ich möchte das heute erstmal genießen", sagte Hamilton bei einer Pressekonferenz. "Es sieht so nah aus, ist aber doch so weit weg. Es wird erneut eine unglaubliche Arbeit brauchen." Am Ende seines Wegs sieht sich der Superstar der Silberpfeile noch nicht. "Ich glaube, dass ich mit dem Team mehr schaffen kann. Das ist mein Ziel", sagte Hamilton.
Siebter Titel im Visier
Daran glaubt auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Wenn wir in der Lage sind, den Fahrern wieder ein gutes Auto zur Verfügung zu stellen und wir unsere Fehler minimieren, dann gibt es keinen Grund, warum er keinen siebten Titel holen sollte", sagte der Österreicher. Zugleich stellte Hamiltons Boss aber heraus, dass ein weiterer Titel 2020 nicht selbstverständlich sei: "Es gibt einen Grund, warum der Schumacher-Rekord steht: weil er so schwer zu erreichen ist."
Gedanken an Niki Lauda
Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat verraten, dass sein sechster Titel auch wegen des Ablebens von Niki Lauda in diesem Jahr besonders schwierig zu erreichen gewesen sei. "Es war das härteste Jahr für das Team. Wir haben Niki dieses Jahr verloren, einen Kernbestandteil unseres Teams", sagte der Brite nach dem Großen Preis der USA in Austin. Der dreifache Weltmeister Lauda war im Mai gestorben.
"Ich hatte nicht gedacht, dass mich der Verlust von Niki so hart treffen würde, wie er es getan hat. Das war wirklich niederschmetternd, und ich vermisse ihn schmerzlich", gab Hamilton bei der Pressekonferenz Einblick. "Ich wusste vorher nicht, wie sehr ich ihn geliebt habe."
(APA/ DPA)
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