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Sieben Schildkröten geschlüpft

Tiergarten Schönbrunn
Tiergarten Schönbrunn
Wieder Babynews aus Schönbrunn: Die gefährdeten Riesen-Erdschildkröten haben am Mittwoch in Schönbrunn erstmals Nachwuchs bekommen.

Der Babyboom im Zoo Schönbrunn hält weiter an: Ende August sorgte die seltene Geburt eines Panda-Jungen für Aufsehen, wenig später erblickte ein Giraffenbulle das Licht der Welt. Nun hat der Storch auch die Schildkröten-Gehege des Wiener Tiergartens besucht. Vergangene Woche schlüpften vier Riesen-Erd- und drei winzige Sumpfschildkröten, berichtete der Zoo am Mittwoch in einer Aussendung.

Die Schalen der etwa sieben Zentimeter großen Erdschildkröten-Eier knackten am Dienstag. Die erfolgreiche Zucht in Zoos sei eine Seltenheit, in Schönbrunn seien nun erstmals Junge geschlüpft, berichtete Zoologe Anton Weissenbacher der APA. Im Terarrienhaus hatten die Tiere, die vor etwa fünf Jahren bei einem Schmuggeltransport beschlagnahmt wurden, zuvor schon mehrmals Eier gelegt. Nachwuchs gab es bisher allerdings noch nicht.

„Die Weibchen sind extrem wählerisch mit dem Ablegeplatz“, so der Zoologe. Finden sie keine passende, sonnige Stelle für ein Loch im Erdreich, lassen die bis zu 40 Zentimeter großen Tiere die Eier einfach fallen, zum Beispiel ins Wasser. Das sei bei Schildkröten sehr problematisch, da die Position der Eier nicht verändert werden dürfe. Dreht man sie, verhedert sich die Dotterschnur und der Embryo stirbt.

100 bis 120 Tage brüten die Eier der Tiere aus Südostasien vor sich hin. Derzeit liegen im Gelege noch fünf weitere Eier, aus denen hoffentlich bald weitere Baby-Schildkröten schlüpfen, so der Zoologe. Riesen-Erdschildkröten werden auf den internationalen Roten Listen als gefährdet eingestuft. In ihrer Heimat in Laos, Vietnam oder Thailand gelten sie als traditionelles Nahrungsmittel.

Nachwuchs gibt es auch bei den heimischen Sumpfschildkröten. Die nur wenige Zentimeter großen, heimischen Tierchen versteckten sich zwischen Wasserpflanzen und wurden erst nach Tagen von Pflegern enteckt. Die drei kleinen Schildkröten sind derzeit bis zu maximal vier Zentimeter groß und passen locker auf eine Handfläche.

Die Zucht der einzigen heimischen Schildkröten-Art funktioniere im Zoo gut, in der Natur sind die Gelege der Tiere allerdings gefährdet, so Weissenbacher. In diesem Jahr wurde daher gemeinsam mit dem Nationalpark Donauauen eine Kampagen zum Schutz der Nistplätze in der freien Natur gestartet. Dabei werden Gelege-Patenschaften für je hundert Euro vergeben.

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