Von: Lisa Purin (WANN & WO)
Was zuerst nach einem blöden Scherz klingt, kann ganz schnell zu einer großen Gefahr werden. Über WhatsApp werden Kinder und Jugendliche von „Momo“ angeschrieben. Die furchteinflößende Figur schickt einen Kettenbrief und fordert die Heranwachsenden dazu auf, Aufgaben zu erfüllen. Diese reichen von Nachrichten weiterleiten bis zu Selbstverletzungen. In Argentinien führte die „Momo“-Challenge sogar zum Tod eines Mädchens (Anm. d. Red.: WhatsApp ist erst ab 16 Jahren erlaubt, wird aber trotzdem schon von vielen Kindern benutzt).
Miriam (32) aus Bregenz hat zwei Töchter – auch ihre Zehnjährige hat von dieser Nachricht gehört. „Meine Tochter hat mir von der ‚Momo‘-Challenge erzählt. Kinder schicken solche Dinge aus Angst weiter. ‚Momo‘ droht damit, dass ihnen etwas passiert, sollten sie den Kettenbrief nicht weiterschicken. Verständlich, dass Kinder das weiterleiten. Meine Tochter kam voller Angst auf mich zu und hat mir davon erzählt. Sie hat am ganzen Körper gezittert und hatte Panik – die Figur sieht auch furchteinflößend aus! Zum Glück hat sie sich mir anvertraut“, erzählt Miriam. Die Bregenzerin hat anschließend mit ihrer Tochter über die Challenge gesprochen. „Solche Kettenbriefe bekommen Kinder regelmäßig, das ist erschreckend! Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen, damit sie sich auch trauen, sich an jemanden zu wenden. Nur so kann man den Kindern die Angst nehmen und verhindern, dass sie noch weitere solche Nachrichten bekommen“, ist sich Miriam sicher.
„Die Angst nehmen“
Die Polizei rät ebenfalls dazu, über dieses Phänomen zu sprechen, wie Susanne Moll erklärt: „Solche Kettenbriefe, die oft an Kinder und Jugendliche gerichtet sind, zielen darauf ab, Angst zu machen. Wir appellieren hier besonders an Eltern und Lehrer, darüber zu sprechen und so die Angst zu nehmen. Grundsätzlich gilt: Teile die Inhalte nicht weiter!“
„Kettenbriefe können bei Kindern große Ängste hervorrufen“
Susanne Moll, Sprecherin der Landespolizeidirektion: „Kettenbriefe können bei Kindern große Ängste hervorrufen. Je jünger die Kinder sind, desto weniger können sie einschätzen, ob sie wahr sind. Wichtig ist, mit ihnen darüber zu sprechen und aufzuklären. Eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kind ist in so einer Situation enorm wichtig. Fälle der ‚Momo‘-Challenge sind uns jedoch bisher nicht bekannt.“
3 Statements – Zur „Momo“-Challenge
Emily, 10, Bregenz: „Ich habe durch Freunde schon von der Challenge gehört und finde, man sollte so etwas sofort Mama oder Papa zeigen. Man darf keine Angst haben und sollte darüber reden, damit sowas nicht noch mehr Kinder zugeschickt bekommen.“
Genet, 15, Dornbirn: „Als ich so etwa elf Jahre alt war, bekam ich viele solcher Kettenbriefe. Damals hat mir das noch Angst gemacht und ich habe es auch einfach weitergeleitet. Mittlerweile bekomme ich fast keine mehr, aber ich würde sie ohnehin sofort löschen.“
Yared, 13, Dornbirn: „Ich finde sowas uncool, weil es vielen Angst macht. Man bekommt Nachrichten, dass bei der ‚Momo‘-Challenge in Argentinien jemand gestorben ist. Wenn man mir sowas schickt, lösche ich es, weil ich weiß, dass es keine Geister gibt.“
(WANN & WO)
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