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Sicherheit schlägt Preis bei der Wohnungssuche

Für Österreicher ist ein sicheres Wohnumfeld das wichtigste Kriterium bei der Wohnungssuche.
Für Österreicher ist ein sicheres Wohnumfeld das wichtigste Kriterium bei der Wohnungssuche. ©Canva (Symbolbild)
Eine aktuelle Studie von immowelt.at zur Wohnpräferenz in Österreich bringt eine klare Erkenntnis: Das Sicherheitsgefühl im Wohnumfeld ist für 84 Prozent der Befragten ein besonders wichtiges Kriterium bei der Wohnungssuche – noch vor dem Preis oder der praktischen Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten oder Verkehrsanbindung.

Die Ergebnisse zeigen deutlich: Sicherheit ist zur zentralen Entscheidungsgrundlage geworden, wenn es um das künftige Zuhause geht. Besonders ältere Menschen über 60 Jahren, Alleinerziehende mit Kind sowie Frauen bewerten ein sicheres Wohnumfeld als „besonders wichtig“. Auch wenn junge Erwachsene dieses Bedürfnis tendenziell seltener äußern, zeigt sich ein breiter gesellschaftlicher Trend hin zu einer emotionalen Aufwertung des Sicherheitsaspekts beim Wohnen.

Sicher wohnen – ein emotionaler Wert mit realem Hintergrund

Auffällig ist, dass das Sicherheitsgefühl selbst Faktoren wie Grundstücksqualität (79 Prozent) und finanzielle Leistbarkeit (77 Prozent) übertrifft. Die Suche nach Wohnraum ist damit heute mehr denn je von subjektivem Wohlbefinden geleitet – und Sicherheit spielt dabei die zentrale Rolle. Die Ergebnisse der immowelt Studie lassen erkennen: Sicherheit ist kein Nebenaspekt, sondern eine Art Basisbedingung für die Wohnentscheidung geworden.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in einer Umfrage von TQS Research & Consulting wieder, die zeigt, dass sich 22 Prozent der Österreicher in 2024 „deutlich unsicherer“ gefühlt haben als in den Jahren zuvor. Besonders betroffen: Frauen, junge Erwachsene und Familien1.

Diese subjektive Verunsicherung erklärt, warum Delikte wie Vandalismus oder öffentliche Gewalttaten weiterhin das Lebensgefühl vieler Menschen – besonders in urbanen Ballungszentren – maßgeblich beeinflussen. Die aktuellen Kriminalitätszahlen des Bundeskriminalamts unterstreichen diesen Trend: Die Zahl der angezeigten Gewaltdelikte stieg 2024 auf den höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre, ein Plus von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch Unterkategorien wie schwere Körperverletzung (+6,9 Prozent), Raubdelikte (+7,2 Prozent) und Vandalismus (+4,1 Prozent) verzeichnen Zuwächse.

Die repräsentative Studie „Ist Wohnen in Österreich noch leistbar?" wurde von immowelt.at im Mai 2025 durchgeführt und umfasste 1.000 befragte Personen ab 16 Jahren in ganz Österreich.

1 medianet.at/news/marketing-and-media/studie-zeigt-sinkendes-sicherheitsgefuehl-68719.html

(Red)

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