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Show Factory schließt Standort Bregenz

Walter Egle,Geschäftsführer und Gründer von Show Factory
Walter Egle,Geschäftsführer und Gründer von Show Factory ©VOL.AT/Roland Pauitsch
Zukünftig wird es nur noch den Standort in Wien geben - zwölf Mitarbeiter verlieren ihre Jobs - Geschäftsführer und Gründer Walter Egle begründet den Schritt mit dem gegenwärtigen "Desaster" für die Veranstaltungsbranche - er bestätigt Gespräche über einen möglichen Verkauf seiner Firmenanteile, wobei hier noch nichts fix sei.

Die Veranstaltungs- und Showbranche gehört zu den von den Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 am stärksten getroffenen Wirtschaftszweigen. Den gravierenden Auswirkungen dieser Maßnahmen können sich hier nicht einmal seit Jahrzehnten tätige große Branchenvertreter entziehen. So auch nicht die vor mehr als 20 Jahren gegründete Show Factory Entertainment GmbH mit Hauptsitz in Bregenz und einem Standort in Wien. Das Unternehmen zählt mittlerweile zu den führenden Veranstaltungsunternehmen (Konzerte etc.) im deutschsprachigen Raum.

Bregenz wird geschlossen

Der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter (49%) Walter Egle bestätigte jetzt auf wpa-Anfrage die sich verdichtenden Branchengerüchte, wonach sich die Show Factory personell verkleinern und den Standort Bregenz schließen werde. "Ja, das ist korrekt. Wir werden den Standort Bregenz mit Ende September 2020 auflassen. Die zwölf Mitarbeiter verlieren leider ihre Jobs. Das tut mir sehr leid, aber angesichts der Umstände haben wir keine andere Wahl", so Egle.

Fokus auf Standort Wien

Zukünftig werde man die Geschäfte nur noch vom bislang zweiten Standort in Wien aus lenken. Auch dort beschäftige die Show Factory derzeit zwölf Mitarbeiter. "Wir hoffen, dass wir wenigstens hier den Personalstand halten können. Vieles hängt von den Entwicklungen in den kommenden Monaten ab." Denn wie es mit Massenveranstaltungen mit zehntausenden Besuchern weitergehe, sei derzeit noch immer offen. Und ob den Menschen inmitten einer historischen Wirtschaftskrise der Sinn nach regelmäßigen Konzertbesuchen stehe, dürfe man zumindest hinterfragen, so Egle.

"Sind unverschuldet Teil eines Desasters geworden"

Für die Show Factory hätten die Covid-19-Maßnahmen einen Umsatzrückgang von vormals 30 Millionen Euro auf heuer voraussichtlich drei Millionen Euro mit sich gebracht. "Wir sind wie viele andere unserer Branche völlig unverschuldet Teil eines Desasters geworden. Der Ticketverkauf ging seit März 2020 um 99 Prozent zurück", erklärt Egle die Dimensionen. Jetzt sei die Show Factory noch ein vergleichsweise großes und finanziell stabiles Unternehmen, das vielleicht noch ein wenig länger durchhalten könne. "Aber mir tun die vielen kleinen Unternehmen oder Ein-Personen-Firmen der Branche leid. Die verkraften finanziell keinen mehrmonatigen Einkommensverlust von beinahe 100 Prozent."

Möglicher Verkauf der Firmenanteile steht im Raum

Aktuell gehört die Show Factory Entertainment GmbH zu 49 Prozent Walter Egle. Mit 51 Prozent die Mehrheit der Anteile hält seit vielen Jahren die Semmelconcerts Veranstaltungsservice GmbH aus Deutschland. In der Branche machen gegenwärtig auch Gerüchte die Runde, wonach sich Egle von seinen Firmenanteilen an der Show Factory trennen wolle. Egle dazu: "Es gibt Gespräche über einen möglichen Verkauf. Aber es ist noch nichts fix oder unterschrieben. Es gibt noch viele offene Fragen, denn wir leben in gefährlichen Zeiten."

(WPA/gübi)

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