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Sherlock Holmes im Frastner Ried

Moordetektive rücken dem Japanknöterich an die Wurzel.
Moordetektive rücken dem Japanknöterich an die Wurzel. ©Henning Heilmann
Der Naturvielfalt auf der Spur: Im Rahmen des Projekts Moordetektive begeben sich Schüler der Mittelschule Frastanz mit ausgebildeten Biologen ins Frastanzer Ried, um die Vielfalt und den Wert der heimischen Natur zu entdecken und festzuhalten.
Moordetektive im Frastanzer Ried

FRASTANZ Eines der ältesten und bekanntesten Naturjuwelen der Marktgemeinde Frastanz ist das Frastanzer Ried, das als Natura 2000 Gebiet unter besonderem Schutz steht. Das größte Überflutungsmoor im Einzugsbereich der Ill misst über 58 Hektar und beherbergt eine Vielzahl gefährdeter Pflanzen. Ausschlaggebend für die Ausweisung des Frastanzer Rieds als Natura 2000 Gebiet ist das bemerkenswerte Vorkommen der Sumpfgladiole, die als Flora Fauna Habitat Pflanze besonders geschützt ist.

Darüber hinaus wachsen im Frastanzer Ried noch weitere vom Aussterben bedrohte Arten wie die Sibirische Schwertlilie, das Traunsteiner Fingerknabenkraut, der Lungenenzian und mehr. Im Ostteil beim Spondawald wurden einige Tümpel angelegte, die wie große Bedeutung als Laichgewässer für Amphibien besitzen. Hier fühlen sich Grasfrosch, Erdkröte, Gelbbauchunke und diverse Molcharten heimisch.

Mit dem Fernrohr ins Ried

Als eine von vier Vorarlberger Schulen ist die VMS Frastanz seit 2014 am Projekt Moordetektive beteiligt. Viermal im Schuljahr wird ins Frastanzer Ried ausgerückt. Die jüngsten Moordetektive der Klasse 2b der Mittelschule Frastanz begeben sich mit der ausgebildeten Biologin Anna Waibel vom Ökologieinstitut des Landes ins Ried. Unterwegs werden Fernrohre ausgepackt, um die Natur unter die Lupe zu nehmen.

Naturschutz und Monitoring

Mit viel Fingerspitzengefühl wird die Vielfalt und der Wert heimischer Natur vermittelt und gleichzeitig praktische Naturschutzarbeit durch die Schüler geleistet. So wird im Mai der Japanknöterich mit Wurzel entfernt, weil die schnellwüchsige Problempflanze sonst andere geschützte Pflanzen verdrängt. Im Juni begibt sich die Klasse nochmal ins Ried. Dabei suchen die Schüler die Sumpfgladiolen als wichtige Zeigerpflanzen auf und zählen sie. In den Folgejahren zählen die nächsten Moordetektive ebenso nach. So helfen die Schüler, den Bestand der Sumpfgladiole über einen Zeitraum von zehn Jahren zu messen und daraus wichtige Schlüsse zu ziehen. „Daher wird das Projekt auch durch den Vorarlberger Naturschutzfond gefördert“, erklärt Waibel.

An der Beseitigung der Problempflanze Japanknöterichs durch die Moordetektive der Klasse 2b der VMS Frastanz waren auch die Lehrerinnen Karin Röhrich und Gabriele Wiederin sowie Markus Burtscher von der Marktgemeinde Frastanz beteiligt. HE

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