Auf den Tag genau vor 50 Jahren erreichte die Protestbewegung in Frankreich ihren Höhepunkt. Nach wochenlangen Demonstrationen und Straßenschlachten in Paris und anderen französischen Städten beteiligten sich mehr als zehn Millionen Menschen an einem Generalstreik. Es waren Monate des Aufbruchs, nicht nur in Frankreich, sondern in ganz Europa und in den USA. Die Jugend, vor allem die studierende, kämpfte für eine vermeintlich bessere Welt, gegen den Krieg in Vietnam, gegen ein als solches empfundenes verzopftes Gesellschaftssystem, gegen Spießbürgertum und die Reste von Nazi-Gedankengut. 1968 steht aber auch für ein Lebensgefühl, für Freiheit, Offenheit und für den radikalen Bruch mit traditionellen Frauen- und Familienbildern. Man predigte freie Liebe, sexuelle Freizügigkeit und Leben in Kommunen. Was blieb von dieser Zeit? War 1968 nur eine Episode der Geschichte, ohne weitere Relevanz? War es eine Phase voller Sackgassen und Irrwege? Oder doch ein nachhaltiger Impuls für unser heutiges Leben?
Rainer Langhans (Kommunarde), Marina Fischer-Kowalski (Soziologin), Chris Lohner (Schauspielerin), Johanna Zechmeister (ÖH), Christof T. Zellenberg (Ökonom) und Raphael Bonelli (Neurowissenschafter) reden über das Zäsurjahr 1968.
(Red.)
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